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a cappuccino sits on a table next to two boxes of coffee

Welche pflanzlichen Milchalternativen es gibt – und was sie unterscheidet

16. Juli 2025

  • Pflanzliche Milchalternativen, rechtlich als „Drinks“ bezeichnet, sind eine beliebte Alternative zu Kuhmilch aus ökologischen, ethischen oder gesundheitlichen Gründen.
  • Haferdrinks sind in Deutschland am beliebtesten. Sie sind vielseitig, cremig, schmecken leicht süßlich und haben eine gute Ökobilanz, besonders wenn der Hafer aus regionalem Anbau stammt.
  • Sojadrinks sind die nährstoffreichste Alternative. Sie liefern ähnlich viel hochwertiges Eiweiß wie Kuhmilch und werden oft mit Kalzium und Vitaminen angereichert.
  • Mandeldrinks sind kalorienarm, aber nährstoffarm und stehen wegen des hohen Wasserverbrauchs beim Anbau in der Kritik.
  • Die Wahl des passenden Drinks hängt stark vom Verwendungszweck ab. Für Kaffee eignen sich spezielle Barista-Editionen (oft auf Hafer-, Soja- oder Erbsenbasis) am besten, da sie gut aufschäumen und nicht ausflocken.
  • Achten Sie beim Kauf auf die Zutatenliste. Ideale Produkte sind ungesüßt und mit Nährstoffen wie Kalzium, Vitamin B12 und Vitamin D angereichert, um Nährstofflücken zu vermeiden.

Der Boom der Pflanzenmilch: Mehr als nur ein Trend

Die Regale im Supermarkt sind voller Alternativen zu Kuhmilch. Was vor einigen Jahren noch ein Nischenprodukt für eine kleine Zielgruppe war, ist heute fest im Mainstream verankert. Pflanzliche Milchalternativen erleben in Deutschland einen beispiellosen Boom. Doch warum greifen immer mehr Menschen zu Drinks aus Hafer, Soja oder Mandeln? Die Gründe sind so vielfältig wie die Produkte selbst.

Für viele steht der Tierschutz im Vordergrund. Die Bedingungen in der konventionellen Milchviehhaltung bewegen sie zu einem Umdenken. Eng damit verknüpft sind ökologische Aspekte. Die Produktion von pflanzlichen Alternativen verursacht in der Regel deutlich weniger Treibhausgasemissionen, benötigt weniger Landfläche und, je nach Pflanze, auch erheblich weniger Wasser als die Herstellung von Kuhmilch. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Gesundheit. Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Laktoseintoleranz und finden in Pflanzendrinks eine gut verträgliche Alternative. Auch Allergien gegen Milcheiweiß sind ein häufiger Grund für den Wechsel.

Rechtlich gesehen dürfen diese Produkte in der Europäischen Union übrigens nicht als „Milch“ verkauft werden. Der Begriff ist für Erzeugnisse aus der Eutersekretion von Tieren geschützt. Daher finden Sie im Handel Bezeichnungen wie „Haferdrink“, „Sojadrink“ oder „Mandelgetränk“. Dieser Wandel im Konsumverhalten ist längst kein kurzlebiger Trend mehr, sondern Ausdruck eines gestiegenen Bewusstseins für Ernährung, Umwelt und Tierwohl, das sich durch alle Gesellschaftsschichten zieht.

Die Klassiker im Detail: Soja-, Hafer- und Mandeldrinks

Drei Sorten dominieren den Markt und bilden für die meisten den Einstieg in die Welt der Pflanzenmilch. Hafer-, Soja- und Mandeldrinks unterscheiden sich deutlich in Geschmack, Nährwerten und Verwendungsmöglichkeiten. Ihre Eigenschaften zu kennen, hilft bei der richtigen Wahl für den individuellen Bedarf.

Der Allrounder: Haferdrink

Der Haferdrink ist der unangefochtene Liebling in Deutschland. Sein Erfolg beruht auf seiner enormen Vielseitigkeit. Er schmeckt von Natur aus leicht süßlich und vollmundig, ohne einen aufdringlichen Eigengeschmack zu haben. Das macht ihn zum perfekten Partner für Müsli, zum Kochen von Saucen oder zum Backen. Seine cremige Textur überzeugt auch im Kaffee. Spezielle Barista-Versionen schäumen hervorragend und sorgen für einen stabilen Latte-Art-Schaum. Ernährungsphysiologisch liefert Haferdrink vor allem Kohlenhydrate und ist eher arm an Eiweiß und Fett. Viele Hersteller reichern ihre Produkte jedoch gezielt mit Kalzium, Vitamin D und B12 an, um sie an das Nährwertprofil von Kuhmilch anzugleichen. Aus ökologischer Sicht ist Hafer eine ausgezeichnete Wahl. Er wächst problemlos in Deutschland und Europa, benötigt wenig Wasser und trägt zur Bodengesundheit bei.

Der Proteinreiche: Sojadrink

Der Sojadrink ist der Pionier unter den Milchalternativen und ein wahres Kraftpaket. Er ist die einzige pflanzliche Alternative, die von Natur aus einen ähnlich hohen und hochwertigen Proteingehalt wie Kuhmilch aufweist. Das macht ihn besonders interessant für Sportler, Veganer und alle, die auf eine ausreichende Eiweißzufuhr achten. Moderne Sojadrinks haben den früher oft kritisierten bohnigen Geschmack weitgehend verloren und schmecken angenehm neutral. Er lässt sich sehr gut aufschäumen und ist eine feste Größe beim Kochen und Backen. Bedenken bezüglich der enthaltenen Phytoöstrogene (Isoflavone) wurden durch zahlreiche wissenschaftliche Studien entkräftet; bei normalem Konsum sind keine negativen hormonellen Auswirkungen zu befürchten. Bei der Nachhaltigkeit punktet Soja, wenn er aus europäischem Anbau stammt. Der für den menschlichen Verzehr genutzte Soja hat nichts mit dem genveränderten Soja aus Regenwaldrodung zu tun, der überwiegend als Tierfutter dient.

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Der Kalorienarme: Mandeldrink

Der Mandeldrink lockt vor allem mit seiner geringen Kalorienzahl. Ungesüßte Varianten sind oft die leichteste Option im Regal. Sein Geschmack ist dezent nussig. In seiner puren Form ist er jedoch oft recht wässrig, weshalb Hersteller häufig Verdickungsmittel einsetzen, um eine cremigere Konsistenz zu erreichen. Er eignet sich gut für Smoothies oder auf Cerealien, wenn ein leichter Geschmack gewünscht ist. Im Kaffee kann er jedoch problematisch sein und neigt zum Ausflocken. Sein größter Nachteil ist die ökologische Bilanz. Der Mandelanbau, der hauptsächlich in wasserarmen Regionen wie Kalifornien stattfindet, verbraucht enorme Mengen an Wasser. Zudem sind die langen Transportwege kritisch zu sehen. Aus Nährwertsicht ist er, abgesehen von zugesetzten Vitaminen, eher unbedeutend, da er kaum Eiweiß oder Fett enthält.

Die Exoten im Regal: Reis-, Kokos- und Dinkeldrinks

Neben den drei großen Platzhirschen hat sich eine zweite Reihe von Alternativen etabliert. Sie bieten besondere geschmackliche Profile und Eigenschaften, die sie für spezielle Anwendungen interessant machen. Wer Abwechslung sucht, wird bei Reis-, Kokos- oder Dinkeldrinks fündig.

Der Süße: Reisdrink

Reisdrinks sind für ihre ausgeprägte natürliche Süße bekannt. Diese entsteht während der Herstellung, wenn Enzyme die Reisstärke in Zucker aufspalten. Ein Zuckerzusatz ist daher meist überflüssig. Die Konsistenz ist eher dünn und wässrig, was ihn weniger geeignet für Kaffee macht, wo er zudem schnell ausflockt. Seine Stärke liegt in der Verwendung für Süßspeisen, Desserts oder im Müsli für alle, die es gerne süßer mögen. Aus Nährwertsicht ist der Reisdrink jedoch schwach aufgestellt: Er besteht hauptsächlich aus Wasser und Kohlenhydraten und liefert kaum Protein oder Fett. Ein wichtiger gesundheitlicher Hinweis betrifft den Arsengehalt. Da Reis Arsen aus dem Boden anreichern kann, rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) davon ab, Säuglingen und Kleinkindern regelmäßig Reisgetränke zu geben.

Der Cremige: Kokosdrink

Nicht zu verwechseln mit der dickflüssigen Kokosmilch aus der Dose, ist der Kokosdrink als Milchalternative dünnflüssiger und trinkfertig. Er besticht durch einen exotischen, unverkennbaren Kokosgeschmack und eine angenehm cremige Textur, die von seinem höheren Gehalt an gesättigten Fettsäuren stammt. Diese Eigenschaften machen ihn zur idealen Zutat für asiatische Currys, exotische Smoothies, Pina Coladas oder Desserts. Als alltäglicher Milchersatz im Kaffee oder Müsli ist er für die meisten aufgrund seines dominanten Geschmacks weniger geeignet. Die Nachhaltigkeitsbilanz ist gemischt. Kokospalmen benötigen zwar wenig Wasser, doch die langen Transportwege aus tropischen Ländern und die Anbauweise in Monokulturen können problematisch sein.

Der Regionale: Dinkeldrink

Der Dinkeldrink ist eng mit dem Haferdrink verwandt und teilt viele seiner positiven Eigenschaften. Er hat einen angenehm getreidigen, leicht nussigen Geschmack und eine cremige Konsistenz. Dinkel ist ein altes Getreide, das sich hervorragend für den regionalen Anbau in Deutschland eignet. Das macht ihn zu einer sehr nachhaltigen Wahl mit kurzen Transportwegen. Er kann ähnlich wie Haferdrink für Müsli, zum Kochen und Backen verwendet werden. Da Dinkel Gluten enthält, ist er für Menschen mit Zöliakie ungeeignet. Er ist eine tolle Option für alle, die den Geschmack von Haferdrinks mögen, aber eine heimische Alternative mit einem etwas anderen geschmacklichen Akzent ausprobieren möchten.

Neue Herausforderer: Erbsen-, Lupinen- und Hanfdrinks

Der Innovationsgeist im Bereich der Pflanzenmilch ist ungebrochen. Immer neue Rohstoffe werden entdeckt, die spannende Alternativen mit besonderen Nährwertprofilen und Vorteilen für die Umwelt bieten. Drinks aus Erbsen, Lupinen oder Hanf sind auf dem Vormarsch und könnten die nächste Generation der Milchalternativen prägen.

Der Protein-Booster: Erbsendrink

Wer beim Wort „Erbse“ an grünes Gemüse denkt, liegt falsch. Erbsendrinks werden aus gelben Spalterbsen hergestellt und schmecken erstaunlich neutral und cremig. Ihr größter Vorteil ist der hohe Proteingehalt, der dem von Soja- oder Kuhmilch in nichts nachsteht. Das macht sie zu einer exzellenten Wahl für Sportler und ernährungsbewusste Menschen. Sie sind meist zuckerarm, allergenfrei (kein Soja, keine Nüsse, kein Gluten) und lassen sich hervorragend aufschäumen, was sie zu einem Geheimtipp für Cappuccino-Liebhaber macht. Auch ökologisch überzeugen Erbsen auf ganzer Linie: Sie sind Hülsenfrüchte, die Stickstoff im Boden binden und so die Bodenfruchtbarkeit verbessern. Zudem ist ihr Wasserbedarf sehr gering.

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Die heimische Alternative: Lupinendrink

Die Süßlupine ist eine weitere Hülsenfrucht, die das Potenzial hat, den Pflanzenmilchmarkt zu bereichern. Ähnlich wie Soja und Erbse liefert sie hochwertiges pflanzliches Eiweiß. Der große Vorteil der Lupine ist, dass sie optimal in Deutschland und Europa angebaut werden kann. Sie ist robust, verbessert die Böden und stärkt die regionale Landwirtschaft. Geschmacklich sind Lupinendrinks noch sehr unterschiedlich, je nach Hersteller reichen die Profile von leicht herb bis angenehm neutral. Auch wenn sie noch ein Nischenprodukt sind, stellen sie eine äußerst nachhaltige und proteinreiche Option dar, die man im Auge behalten sollte.

Der Nährstoffreiche: Hanfdrink

Hanfdrinks werden aus den Samen der Hanfpflanze hergestellt und haben selbstverständlich keine berauschende Wirkung. Sie zeichnen sich durch ein einzigartiges Nährstoffprofil aus. Sie enthalten von Natur aus wertvolle Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren in einem für den Körper günstigen Verhältnis. Der Geschmack ist deutlich nussig und erdig, was nicht jedermanns Sache ist, sich aber gut in Smoothies oder herzhaften Gerichten macht. Die Hanfpflanze selbst ist ein ökologischer Traum: Sie wächst schnell, benötigt kaum Wasser, keine Pestizide und verbessert die Bodenstruktur. Ein nährstoffreiches und nachhaltiges Produkt für alle, die gerne neue Geschmackswelten entdecken.

Inhaltsstoffe unter der Lupe: Worauf Sie beim Kauf achten sollten

Die Vielfalt im Kühlregal kann überwältigend sein. Doch nicht jeder Pflanzendrink ist gleich gut. Ein kritischer Blick auf die Zutatenliste ist entscheidend, um ein hochwertiges und gesundes Produkt zu finden. Es lohnt sich, die Verpackungsangaben genau zu studieren, um versteckte Zucker oder unnötige Zusatzstoffe zu meiden.

Die Zutatenliste verstehen

Die Basis eines jeden Drinks ist Wasser und der jeweilige Rohstoff, zum Beispiel Hafer, Sojabohnen oder Mandeln. Der prozentuale Anteil des Rohstoffs kann stark variieren und gibt einen ersten Hinweis auf die Qualität. Ein höherer Anteil bedeutet meist einen intensiveren Geschmack und mehr Nährstoffe. Viele Hersteller fügen pflanzliche Öle (oft Sonnenblumen- oder Rapsöl) hinzu, um eine cremigere, milchähnlichere Textur zu erzeugen. Ein weiteres Augenmerk sollte auf dem Zuckergehalt liegen. Viele Produkte enthalten zugesetzten Zucker, um den Geschmack zu verbessern. Suchen Sie nach den Kennzeichnungen „ungesüßt“ oder „ohne Zuckerzusatz“. Beachten Sie jedoch, dass beispielsweise Haferdrinks von Natur aus eine gewisse Süße durch die enzymatische Umwandlung von Getreidestärke mitbringen. In Barista-Editionen finden sich oft auch Säureregulatoren, die das Ausflocken im Kaffee verhindern, sowie Stabilisatoren wie Gellan, die für eine homogene Konsistenz sorgen.

Angereicherte Drinks: Sinnvolle Ergänzung?

Wer Kuhmilch vollständig durch pflanzliche Alternativen ersetzt, sollte diesen Punkt besonders beachten. Kuhmilch ist in der westlichen Ernährung eine wichtige Quelle für Kalzium, Vitamin B12 und Vitamin D. Pflanzliche Rohstoffe enthalten diese Nährstoffe von Natur aus nicht oder nur in geringen Mengen. Ein Mangel kann langfristig gesundheitliche Folgen haben, etwa für die Knochengesundheit. Aus diesem Grund reichern viele Hersteller ihre Produkte gezielt mit diesen Nährstoffen an. Ein angereicherter Drink ist ernährungsphysiologisch deutlich wertvoller als ein nicht angereicherter. Es ist daher eine klare Empfehlung, zu den fortifizierten Varianten zu greifen, um die Nährstoffversorgung sicherzustellen und pflanzliche Drinks zu einem vollwertigeren Ersatz für Kuhmilch zu machen.

Der große Vergleich: Nährwerte und Ökobilanz im Überblick

Um die richtige Entscheidung zu treffen, hilft ein direkter Vergleich der beliebtesten Milchalternativen. Die folgende Tabelle stellt wichtige Kennzahlen gegenüber und bietet eine schnelle Orientierung. Die Werte sind Durchschnittswerte pro 100 ml und können je nach Hersteller und Produktvariante (z. B. gesüßt vs. ungesüßt) leicht abweichen.

Pflanzendrink Kalorien (ca.) Eiweiß (ca. in g) Eignung für Kaffee Nachhaltigkeits-Faktor
Kuhmilch (3,5%) 64 kcal 3,3 g Sehr gut Niedrig (hoher CO2-Ausstoß, Land- & Wasserverbrauch)
Haferdrink 45 kcal 0,5 g Sehr gut (besonders Barista) Sehr hoch (regionaler Anbau, geringer Wasserbedarf)
Sojadrink 40 kcal 3,0 g Sehr gut Hoch (mit Soja aus Europa)
Mandeldrink 25 kcal 0,5 g Mäßig (flockt leicht aus) Niedrig (sehr hoher Wasserverbrauch, lange Transportwege)
Erbsendrink 40 kcal 2,5 g Sehr gut Sehr hoch (verbessert Böden, geringer Wasserbedarf)
Reisdrink 50 kcal 0,1 g Schlecht (wässrig, flockt aus) Mittel (hoher Wasserverbrauch, Methanemissionen)

Die Tabelle verdeutlicht die zentralen Unterschiede: Wer viel Eiweiß sucht, ist bei Soja- oder Erbsendrinks am besten aufgehoben. Wer einen nachhaltigen Allrounder für Kaffee und Müsli möchte, trifft mit dem Haferdrink eine exzellente Wahl. Der Mandeldrink ist zwar kalorienarm, fällt aber in den Kategorien Nachhaltigkeit und Kaffee-Eignung deutlich ab. Kuhmilch dient als Referenz und zeigt, dass insbesondere Soja- und Erbsendrinks in Sachen Protein mithalten können, während alle pflanzlichen Alternativen eine deutlich bessere Ökobilanz aufweisen.

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Welcher Drink für welchen Zweck? Der praktische Anwendungs-Guide

Die Theorie ist das eine, die Praxis in der Küche das andere. Nicht jeder Pflanzendrink eignet sich für jede Anwendung. Die Wahl des richtigen Produkts kann den Unterschied zwischen einem perfekten Milchschaum und einer ausgeflockten Enttäuschung oder zwischen einem cremigen Risotto und einer wässrigen Sauce ausmachen. Hier sind konkrete Empfehlungen für die häufigsten Anwendungsfälle.

Für den perfekten Milchschaum im Kaffee

Ein cremiger, stabiler Schaum auf dem Cappuccino oder Latte Macchiato ist für viele das A und O. Das Problem: Die Säure im Kaffee kann das Eiweiß in Pflanzendrinks zum Gerinnen (Ausflocken) bringen. Zudem benötigen sie einen gewissen Fett- und Proteingehalt, um überhaupt einen feinporigen Schaum bilden zu können. Hierfür haben Hersteller spezielle Barista-Editionen entwickelt. Sie enthalten meist etwas mehr Öl für die Cremigkeit und Säureregulatoren, die das Gerinnen verhindern. Die besten Ergebnisse liefern in der Regel Haferdrink-Barista-Versionen. Sie sind geschmacklich neutral und produzieren einen fantastischen Schaum. Dicht dahinter folgen Soja- und Erbsendrinks, die dank ihres hohen Proteingehalts ebenfalls sehr gut aufschäumen. Von Mandel- oder Reisdrinks ist für Heißgetränke eher abzuraten.

Für Müsli, Porridge und Smoothies

Hier sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt, denn die Entscheidung hängt fast ausschließlich vom persönlichen Geschmack ab. Für ein cremiges Porridge oder Overnight Oats ist ein Haferdrink ideal. Wer seinen Smoothie mit einer Extraportion Protein anreichern möchte, greift zu Soja- oder Erbsendrink. Ein Mandeldrink sorgt für eine leichtere, nussige Note, während ein Kokosdrink dem Frühstück eine exotische Richtung gibt. Da es hier nicht auf die Aufschäumbarkeit ankommt, können Sie bedenkenlos zu den Standard-Versionen greifen und nach Lust und Laune experimentieren.

Zum Kochen und Backen

Beim Kochen und Backen sind geschmacksneutrale und stabile Alternativen gefragt. Ein Sojadrink ist hier oft die beste Wahl. Sein hoher Proteingehalt sorgt für eine gute Bindung in Teigen und eine cremige Konsistenz in Saucen oder Gratins. Er verhält sich oft ähnlich wie Kuhmilch. Ebenfalls sehr gut geeignet ist Haferdrink, besonders für süße Backwaren, da er eine leichte, angenehme Süße mitbringt. Für helle, cremige Saucen (z. B. eine Béchamel) sind beide eine ausgezeichnete Basis. Weniger geeignet sind Drinks mit starkem Eigengeschmack wie Kokos (es sei denn, es passt zum Gericht) oder sehr wässrige Varianten wie Reis- oder Mandeldrink, da sie dem Gericht kaum Substanz und Cremigkeit verleihen.

Fazit: Die richtige Wahl ist individuell

Die Welt der pflanzlichen Milchalternativen ist vielfältig und bietet für fast jeden Geschmack und jeden Zweck das passende Produkt. Es gibt nicht den einen, besten Pflanzendrink. Die optimale Wahl ist eine sehr persönliche Entscheidung, die von einem Dreiklang aus individuellen Prioritäten abhängt: Geschmack und Verwendungszweck, Nährwerte und Nachhaltigkeit.

Der Haferdrink hat sich als nachhaltiger und vielseitiger Allrounder etabliert, der besonders im Kaffee überzeugt. Wer Wert auf einen hohen Proteingehalt legt, findet in Soja- und Erbsendrinks die nährstoffreichsten Alternativen. Andere Sorten wie Kokos-, Reis- oder Hanfdrinks bieten spannende geschmackliche Abwechslung für spezielle Anwendungen.

Der entscheidende Rat für den Verbraucher ist, bewusst einzukaufen. Werfen Sie einen genauen Blick auf die Zutatenliste. Bevorzugen Sie Produkte, die ungesüßt und mit wichtigen Nährstoffen wie Kalzium und Vitamin B12 angereichert sind. Berücksichtigen Sie auch den ökologischen Fußabdruck: Drinks aus regional anbaubaren Rohstoffen wie Hafer, Dinkel, Soja oder Lupinen aus europäischer Herkunft sind in der Regel die nachhaltigste Wahl. Am Ende hilft nur eines: Probieren Sie sich durch das Sortiment und finden Sie Ihre persönlichen Favoriten für den perfekten Genuss ohne Kuhmilch.

kathi dreimuth

Die Autorin
Kathi ist unsere sportliche Allrounderin mit einem besonderen Faible für gesunde Ernährung und Bewegung. Wenn sie nicht gerade neue Rezepte ausprobiert oder auf dem Volleyballplatz steht, ist sie mit ihrem Labrador in der Natur unterwegs.