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Wie Spazierengehen deine Ausdauer verbessert

17. Juli 2025

  • Effektives Ausdauertraining: Regelmäßiges, zügiges Gehen ist eine äußerst effektive Methode, um die kardiovaskuläre Ausdauer zu steigern – auch für Anfänger.
  • Wissenschaftlich belegt: Gehen stärkt das Herz, verbessert die Lungenfunktion und optimiert die Sauerstoffversorgung der Muskulatur durch nachweisbare physiologische Anpassungen.
  • Intensität ist entscheidend: Der Schlüssel zum Erfolg liegt nicht in der reinen Dauer, sondern in der richtigen Intensität. Du solltest schneller gehen als bei einem gemütlichen Spaziergang, sodass Herzfrequenz und Atmung ansteigen.
  • Geringes Verletzungsrisiko: Im Vergleich zum Laufen ist Gehen eine gelenkschonende Low-Impact-Aktivität, die sich ideal für Einsteiger, Übergewichtige oder Menschen mit Gelenkproblemen eignet.
  • Strukturierter Einstieg: Ein einfacher Trainingsplan, der schrittweise Dauer und Häufigkeit steigert, hilft dabei, Überlastung zu vermeiden und kontinuierliche Fortschritte zu erzielen.

Mehr als nur ein Spaziergang: Wie Gehen zum echten Ausdauertraining wird

Viele Menschen verbinden mit Spazierengehen eine gemütliche, entspannende Aktivität. Doch mit der richtigen Herangehensweise wird aus dem einfachen Gehen ein kraftvolles und hochwirksames Ausdauertraining. Der entscheidende Unterschied liegt in der Intensität und der Regelmäßigkeit. Während ein Sonntagsspaziergang primär der Erholung dient, zielt das Ausdauer-Gehen, oft auch als „Walking“ oder „Power Walking“ bezeichnet, darauf ab, das Herz-Kreislauf-System gezielt zu fordern und zu trainieren.

Die Grundlage dafür ist das Prinzip des aeroben Trainings. Aerob bedeutet „mit Sauerstoff“. Bei dieser Trainingsform wird die Belastung so gewählt, dass deine Muskulatur über einen längeren Zeitraum ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden kann. Dein Herz schlägt schneller, um mehr sauerstoffreiches Blut zu den Muskeln zu pumpen, und deine Atmung wird tiefer und zügiger. Genau dieser Zustand, der über mindestens 20-30 Minuten aufrechterhalten wird, löst im Körper die Anpassungsprozesse aus, die deine Ausdauer nachhaltig verbessern. Es geht also darum, eine Geschwindigkeit zu finden, die dich fordert, aber nicht überfordert – ein Tempo, bei dem du dich noch unterhalten könntest, aber nicht mehr singen.

Diese Form des Trainings ist besonders für Einsteiger ideal. Sie erfordert keine teure Ausrüstung oder spezielle Fähigkeiten und das Verletzungsrisiko ist minimal. Du verwandelst eine alltägliche Bewegung in ein zielgerichtetes Werkzeug für deine Gesundheit und Fitness. Der Fokus liegt darauf, bewusst und kontrolliert zu gehen, um den Körper zu stimulieren und langfristig leistungsfähiger zu machen.

Die Wissenschaft dahinter: Was im Körper beim Ausdauer-Gehen passiert

Wenn du regelmäßig zügig gehst, passieren im Inneren deines Körpers faszinierende und messbare Veränderungen. Diese physiologischen Anpassungen sind der Grund, warum deine Ausdauer spürbar zunimmt. Es handelt sich nicht um Einbildung, sondern um handfeste biologische Prozesse, die deine Leistungsfähigkeit auf ein neues Level heben.

Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems

Dein Herz ist ein Muskel, und wie jeder andere Muskel wird es durch Training stärker. Regelmäßiges Ausdauer-Gehen zwingt das Herz, effizienter zu arbeiten. Es lernt, mit jedem Schlag mehr Blut durch den Körper zu pumpen. Dies führt dazu, dass dein Ruhepuls sinkt – ein klares Zeichen für ein trainiertes und gesundes Herz. Gleichzeitig verbessert sich die Elastizität der Blutgefäße, was zur Regulierung des Blutdrucks beiträgt. Die Bildung neuer kleiner Blutgefäße (Kapillaren) in der Muskulatur wird angeregt, wodurch die Muskeln besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Dein gesamtes System wird ökonomischer.

Optimierung der Lungenfunktion

Auch deine Lunge profitiert enorm. Durch die vertiefte Atmung während des Gehens wird die Atemhilfsmuskulatur gekräftigt. Das Lungenvolumen, also die Menge an Luft, die du maximal einatmen kannst, kann sich erhöhen. Der Körper lernt, den in der Luft enthaltenen Sauerstoff effizienter aufzunehmen und ins Blut zu transportieren. Dies bedeutet, dass du bei Anstrengung nicht so schnell „außer Puste“ kommst, da deine Zellen besser versorgt sind und du weniger schnell in eine Sauerstoffschuld gerätst.

Anpassungen in den Muskeln

Auf zellulärer Ebene finden die vielleicht wichtigsten Veränderungen statt. Die Muskelzellen reagieren auf den regelmäßigen Trainingsreiz, indem sie die Anzahl und Größe ihrer „Kraftwerke“, der sogenannten Mitochondrien, erhöhen. In diesen Mitochondrien wird mithilfe von Sauerstoff Energie (ATP) für die Muskelarbeit produziert. Mehr Mitochondrien bedeuten eine höhere Kapazität zur Energieerzeugung und somit eine geringere Ermüdung. Deine Muskeln werden ausdauernder und können Belastungen länger standhalten.

Die richtige Technik: So maximierst du den Trainingseffekt

Um aus dem Gehen das Maximum für deine Ausdauer herauszuholen, ist eine saubere Technik entscheidend. Sie sorgt nicht nur für eine höhere Effizienz und einen gesteigerten Trainingseffekt, sondern minimiert auch das Risiko von Fehlbelastungen oder Verspannungen. Achte bei deinen nächsten Trainingseinheiten bewusst auf die folgenden Punkte, bis sie dir in Fleisch und Blut übergegangen sind.

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Beginne bei deiner Körperhaltung: Richte dich auf, ziehe die Schultern locker nach hinten und unten, und hebe den Brustkorb an. Dein Blick sollte geradeaus gerichtet sein, nicht auf den Boden. Eine aufrechte Haltung öffnet den Brustkorb und erleichtert eine tiefe, freie Atmung, was für die Sauerstoffversorgung essenziell ist. Der Rumpf sollte stabil, aber nicht verkrampft sein.

Der Armeinsatz ist ein oft unterschätzter Faktor. Anstatt die Arme schlaff hängen zu lassen, winkle sie aktiv um etwa 90 Grad an. Bewege sie aus der Schulter heraus rhythmisch und gegengleich zu den Beinen vor und zurück. Die Hände sollten dabei locker zu einer Faust geballt sein und auf Höhe des Brustbeins schwingen. Dieser aktive Armschwung erhöht nicht nur dein Tempo, sondern steigert auch den Energieverbrauch und die Herzfrequenz, was das Training deutlich intensiver macht.

Achte zudem auf eine saubere Fußarbeit. Setze den Fuß bewusst mit der Ferse auf und rolle ihn dann kontrolliert über die gesamte Sohle bis zu den Zehenspitzen ab. Drücke dich am Ende kraftvoll mit dem Fußballen ab. Dieser dynamische Abrollvorgang aktiviert die gesamte Bein- und Wadenmuskulatur und sorgt für einen kraftvollen Vortrieb. Vermeide es, mit flachen Füßen zu „latschen“, da dies ineffizient ist und die Gelenke stärker belasten kann.

Vom Anfänger zum Dauerläufer: Ein strukturierter Trainingsplan

Ein strukturierter Plan ist der beste Weg, um sicher und effektiv mit dem Ausdauer-Gehen zu beginnen. Er hilft dir, am Ball zu bleiben, Überforderung zu vermeiden und deine Fortschritte sichtbar zu machen. Das Wichtigste ist die Regelmäßigkeit. Beginne lieber mit kürzeren Einheiten, die du konsequent durchhältst, als mit zu ambitionierten Zielen, die dich schnell demotivieren.

Die ersten Wochen: Grundlagen schaffen

In der Anfangsphase geht es darum, eine Routine zu etablieren und deinen Körper an die neue Belastung zu gewöhnen. Drei Trainingseinheiten pro Woche sind ein idealer Start. Konzentriere dich auf ein moderates Tempo, bei dem deine Atmung leicht erhöht ist, du dich aber noch gut unterhalten kannst (der sogenannte „Sprech-Test“). Die Dauer der Einheiten wird schrittweise gesteigert, um eine solide Grundlagenausdauer aufzubauen.

Steigerung der Intensität und Dauer

Nachdem du eine gute Basis geschaffen hast, kannst du beginnen, die Intensität zu variieren. Dies ist der Schlüssel für weitere Leistungssteigerungen. Baue kurze Phasen mit schnellerem Gehen in dein Training ein. Dies fordert dein Herz-Kreislauf-System stärker und setzt neue Trainingsreize. Die folgende Tabelle gibt dir ein konkretes Beispiel für die ersten vier Wochen.

Woche Häufigkeit pro Woche Dauer pro Einheit Intensität / Fokus
Woche 1 3x 20 Minuten Langsames bis moderates Tempo. Konzentration auf saubere Technik und gleichmäßigen Rhythmus.
Woche 2 3x 25 Minuten Moderates Tempo. Versuche, die gesamte Zeit ohne Pause durchzuhalten.
Woche 3 3x 30 Minuten Leichte Steigerung des Grundtempos. Du solltest eine erhöhte Atmung spüren.
Woche 4 3x 30 Minuten Erstes Intervalltraining: 5 Min. Aufwärmen, dann 8x (1 Min. schnell gehen, 2 Min. moderat gehen), 1 Min. Cool-down.

Wichtiger Hinweis: Höre immer auf deinen Körper. Wenn du Schmerzen verspürst oder dich überfordert fühlst, reduziere die Intensität oder lege einen zusätzlichen Ruhetag ein. Dieser Plan ist ein Vorschlag und kann an dein individuelles Fitnesslevel angepasst werden.

Intensität ist der Schlüssel: So steuerst du dein Training

Um deine Ausdauer durch Gehen effektiv zu verbessern, musst du in einem Bereich trainieren, der deinen Körper fordert, aber nicht überlastet. Die richtige Intensität ist somit der wichtigste Steuerungsfaktor für deinen Erfolg. Doch wie findest du heraus, ob du im optimalen Bereich trainierst? Glücklicherweise gibt es mehrere einfache und zuverlässige Methoden, um deine Belastung zu überwachen und anzupassen.

Die Sprech-Regel (Talk-Test)

Die einfachste und intuitivste Methode ist der sogenannte Sprech-Test. Er erfordert keine technische Ausrüstung und ist erstaunlich präzise. Die Regel lautet: Während des Gehens solltest du in der Lage sein, dich in kurzen Sätzen zu unterhalten. Wenn du problemlos ganze Lieder singen könntest, ist dein Tempo zu langsam. Wenn du jedoch nach jedem zweiten Wort nach Luft schnappen musst, ist die Intensität zu hoch. Der ideale Bereich für das Ausdauertraining ist erreicht, wenn eine Unterhaltung möglich, aber leicht angestrengt ist.

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Messung der Herzfrequenz

Eine exaktere Methode ist die Steuerung über die Herzfrequenz. Dazu benötigst du eine Pulsuhr oder einen Fitness-Tracker. Zuerst musst du deine maximale Herzfrequenz (HFmax) grob schätzen. Eine gängige Faustformel lautet: 220 minus Lebensalter. Für einen 40-jährigen Menschen wäre die HFmax also etwa 180 Schläge pro Minute. Für das Training der Grundlagenausdauer solltest du in einem Bereich von 60% bis 70% deiner HFmax trainieren. Für den 40-Jährigen entspräche dies einem Puls von 108 bis 126 Schlägen pro Minute. In diesem Bereich wird primär die Fettverbrennung angeregt und das Herz-Kreislauf-System ökonomisiert.

Das subjektive Belastungsempfinden (RPE-Skala)

Diese Methode, auch als Borg-Skala bekannt, verbindet körperliche Signale mit einer Zahlenskala. Stelle dir eine Skala von 1 (gar keine Anstrengung) bis 10 (maximale Anstrengung) vor. Für ein effektives Ausdauertraining solltest du ein subjektives Belastungsempfinden (RPE) von 4 bis 6 anstreben. Dies entspricht einer „eher leichten“ bis „etwas anstrengenden“ Belastung. Diese Methode hilft dir, ein besseres Körpergefühl zu entwickeln und zu lernen, wie sich unterschiedliche Intensitätsstufen für dich persönlich anfühlen.

Mehr als nur Ausdauer: Die vielfältigen Gesundheitsvorteile des Gehens

Während die Verbesserung der Ausdauer ein zentrales Ziel des zügigen Gehens ist, sind die positiven Effekte für deine Gesundheit weitaus umfassender. Regelmäßiges Walking ist ein wahres Wundermittel, das Körper und Geist auf vielfältige Weise stärkt und schützt. Es ist eine der zugänglichsten und sichersten Methoden, um die allgemeine Lebensqualität zu steigern.

Ein bedeutender Vorteil liegt im Bereich des Gewichtsmanagements. Zügiges Gehen verbrennt nicht nur Kalorien während der Aktivität, sondern kurbelt auch den Stoffwechsel an. Bei regelmäßigem Training baut der Körper Muskelmasse auf, die selbst im Ruhezustand mehr Energie verbraucht als Fettgewebe. Dies hilft, ein gesundes Körpergewicht zu erreichen und zu halten. Zudem kann es die Insulinsensitivität der Zellen verbessern und somit das Risiko für Typ-2-Diabetes deutlich senken.

Im Gegensatz zu High-Impact-Sportarten wie Laufen ist Gehen besonders gelenkschonend. Die moderate Stoßbelastung regt die Produktion von Gelenkflüssigkeit an, was die Knorpel „schmiert“ und mit Nährstoffen versorgt. Gleichzeitig wird die Knochendichte durch den leichten Druck gefördert, was einer Osteoporose vorbeugen kann. Auch die Muskulatur rund um die Gelenke wird gekräftigt, was diese zusätzlich stabilisiert und schützt.

Nicht zu unterschätzen sind die positiven Auswirkungen auf die Psyche. Bewegung an der frischen Luft, insbesondere im Grünen, baut nachweislich Stresshormone wie Cortisol ab. Gleichzeitig wird die Ausschüttung von Endorphinen und Serotonin, den sogenannten Glückshormonen, angeregt. Dies kann die Stimmung heben, Ängste lindern und sogar bei der Behandlung von leichten Depressionen unterstützend wirken. Ein zügiger Spaziergang klärt den Kopf und hilft, den Alltagsstress hinter sich zu lassen.

Häufige Fehler vermeiden und motiviert bleiben

Der Weg zu einer besseren Ausdauer ist ein Marathon, kein Sprint. Auf dieser Reise gibt es einige typische Stolpersteine, die deinen Fortschritt bremsen oder sogar zu Verletzungen führen können. Gleichzeitig ist es entscheidend, die Motivation hochzuhalten, damit das Gehen zu einer festen und freudvollen Gewohnheit wird.

Die häufigsten Stolpersteine

Einer der häufigsten Fehler ist das falsche Schuhwerk. In alten Turnschuhen oder Alltagsschuhen zu trainieren, kann zu Blasen, Gelenkschmerzen oder sogar Fehlstellungen führen. Investiere in gute Walking- oder Laufschuhe mit ausreichender Dämpfung und Flexibilität. Ein weiterer Fehler ist eine zu schnelle Steigerung. Ehrgeiz ist gut, aber wer zu früh zu schnell oder zu lange geht, riskiert Überlastungsverletzungen an Sehnen und Gelenken. Halte dich an einen strukturierten Plan und gib deinem Körper Zeit zur Anpassung. Ignoriere außerdem nicht deine Körperhaltung. Ein krummer Rücken oder hängende Schultern mindern die Effizienz und können zu Nacken- und Rückenschmerzen führen. Richte dich bewusst auf!

Tipps für langanhaltende Motivation

Die größte Hürde ist oft der innere Schweinehund. Um ihn zu überlisten, helfen simple Tricks. Suche dir einen Trainingspartner. Verabredungen sind verbindlicher und die Zeit vergeht im Gespräch wie im Flug. Erstelle dir eine Playlist mit deiner Lieblingsmusik oder höre spannende Podcasts – das lenkt von der Anstrengung ab und macht Spaß. Variiere deine Routen, um Monotonie zu vermeiden. Erkunde neue Wege im Park, im Wald oder in einem anderen Stadtteil. Setze dir klare, aber realistische Ziele, zum Beispiel die Teilnahme an einem 5-km-Volkslauf (für Walker) oder das Erreichen einer bestimmten wöchentlichen Gehzeit. Verfolge deine Fortschritte mit einer App oder einem einfachen Trainingstagebuch. Zu sehen, was du bereits geschafft hast, ist ein enormer Motivationsschub.

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Ausrüstung und Vorbereitung: Was du wirklich brauchst

Das Schöne am Ausdauer-Gehen ist seine Einfachheit. Du benötigst keine teure Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder eine komplizierte Ausrüstung. Mit wenigen, aber gezielt ausgewählten Dingen bist du bestens vorbereitet, um effektiv und sicher zu trainieren. Der Fokus liegt dabei ganz klar auf Funktionalität und Komfort.

Das absolut wichtigste Ausrüstungsstück sind deine Schuhe. Sie sind die Verbindung zwischen deinem Körper und dem Untergrund und tragen die Hauptlast. Investiere in ein Paar hochwertige Walking- oder Laufschuhe, die gut passen. Achte auf eine flexible Sohle, die das natürliche Abrollen des Fußes unterstützt, und eine gute Dämpfung, besonders im Fersenbereich, um die Stöße abzufedern. Lasse dich am besten in einem Fachgeschäft beraten, um ein Modell zu finden, das zu deiner Fußform und deinem Abrollverhalten passt. Dies ist die beste Investition in deine schmerzfreie und langfristige Trainingsfreude.

Bei der Kleidung gilt das Zwiebelprinzip. Trage mehrere dünne Schichten aus atmungsaktiven Funktionsmaterialien übereinander. Diese leiten Schweiß von der Haut weg und halten dich trocken und warm. Baumwolle ist weniger geeignet, da sie sich vollsaugt, nass am Körper klebt und dich auskühlen lässt. Je nach Wetterlage kannst du eine Schicht an- oder ausziehen. Eine leichte, wind- und wasserabweisende Jacke ist bei unbeständigem Wetter eine sinnvolle Ergänzung. Denke im Sommer an eine Kopfbedeckung und Sonnenschutz und im Winter an Mütze und Handschuhe.

Weitere nützliche, aber nicht zwingend notwendige Helfer sind eine Flasche Wasser für längere Einheiten, um hydriert zu bleiben, und ein Fitness-Tracker oder eine Pulsuhr. Ein solches Gerät kann dir helfen, deine Herzfrequenz, Distanz und dein Tempo zu überwachen. Das kann nicht nur die Trainingssteuerung erleichtern, sondern auch ein großer Motivationsfaktor sein, wenn du deine Fortschritte schwarz auf weiß siehst.

Variationen für Fortgeschrittene: So forderst du dich weiter

Wenn du die Grundlagen des Ausdauer-Gehens beherrschst und eine solide Basis aufgebaut hast, möchtest du vielleicht neue Reize setzen, um deine Leistung weiter zu steigern und Monotonie zu vermeiden. Es gibt hervorragende Möglichkeiten, die Intensität zu erhöhen und dein Training abwechslungsreicher zu gestalten, ohne direkt zum Laufen übergehen zu müssen.

Intervalltraining für Geher

Das Intervalltraining ist eine der effektivsten Methoden, um das Herz-Kreislauf-System zu fordern und die anaerobe Schwelle zu verbessern. Anstatt die ganze Zeit im gleichen Tempo zu gehen, wechselst du zwischen sehr schnellen und moderaten Phasen. Ein Beispiel für ein HIIT (High-Intensity Interval Training) für Geher könnte so aussehen: Nach einem 10-minütigen Aufwärmen gehst du für 1 Minute so schnell du kannst (Power-Walking-Phase), gefolgt von 2 Minuten in einem lockeren Regenerationstempo. Wiederhole diesen Zyklus 6-8 Mal und beende das Training mit einem 5-minütigen Cool-down. Diese kurzen, intensiven Belastungen zwingen deinen Körper zu schnellen Anpassungen.

Hügel- und Treppentraining

Die einfachste Art, die Intensität ohne Tempowechsel zu erhöhen, ist, die Schwerkraft zu deinem Freund zu machen. Suche dir eine Route mit Steigungen. Das Gehen bergauf beansprucht die Gesäß- und Oberschenkelmuskulatur deutlich stärker und treibt deine Herzfrequenz schnell in die Höhe. Du kannst gezielt Hügel-Sprints einbauen oder einfach eine hügelige Strecke für dein gesamtes Training wählen. Auch Treppensteigen ist ein exzellentes Kraft-Ausdauer-Training. Integriere einen Satz Treppen in deine Runde oder suche dir eine lange Treppe für ein separates, kurzes und knackiges Workout.

Nordic Walking: Der Turbo für den Oberkörper

Wenn du dein Training auf den gesamten Körper ausweiten möchtest, ist Nordic Walking die ideale Wahl. Durch den Einsatz spezieller Stöcke wird die Oberkörper- und Armmuskulatur aktiv in die Bewegung einbezogen. Dies führt zu einem um bis zu 20% höheren Kalorienverbrauch und einer stärkeren Belastung des Herz-Kreislauf-Systems im Vergleich zum normalen Gehen bei gleicher Geschwindigkeit. Die richtige Technik ist hier entscheidend, um den vollen Nutzen zu ziehen. Ein kurzer Einsteigerkurs kann sich lohnen, um den diagonalen Bewegungsablauf und den korrekten Stockeinsatz zu erlernen.

kathi dreimuth

Die Autorin
Kathi ist unsere sportliche Allrounderin mit einem besonderen Faible für gesunde Ernährung und Bewegung. Wenn sie nicht gerade neue Rezepte ausprobiert oder auf dem Volleyballplatz steht, ist sie mit ihrem Labrador in der Natur unterwegs.