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Wie du Nahrungsergänzungsmittel mit dem Arzt oder Apotheker besprichst

16. Juli 2025

  • Vorbereitung ist entscheidend: Führen Sie eine detaillierte Liste aller Präparate, die Sie einnehmen, inklusive Dosierung, Marke und dem Grund der Einnahme.
  • Seien Sie ehrlich und vollständig: Verschweigen Sie keine Produkte. Nur mit einem vollständigen Bild kann Ihr Arzt oder Apotheker Sie umfassend beraten.
  • Klären Sie die Notwendigkeit: Hinterfragen Sie, ob eine Einnahme wirklich notwendig ist. Ein Bluttest kann einen tatsächlichen Mangel aufdecken und gezielte Maßnahmen ermöglichen.
  • Fragen Sie gezielt nach Risiken: Erkundigen Sie sich immer nach möglichen Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit Medikamenten und dem Risiko einer Überdosierung.
  • Betrachten Sie das Gespräch als Partnerschaft: Ihr Arzt oder Apotheker ist Ihr Verbündeter für eine sichere und effektive Gesundheitsvorsorge. Arbeiten Sie gemeinsam einen Plan aus.
  • Achten Sie auf Qualität: Kaufen Sie Produkte von seriösen Herstellern, idealerweise in der Apotheke, und seien Sie skeptisch bei übertriebenen Werbeversprechen.

Warum das Gespräch mit Experten unerlässlich ist

Nahrungsergänzungsmittel sind frei verkäuflich und allgegenwärtig. Ob in der Drogerie, im Supermarkt oder online – das Angebot an Vitaminen, Mineralstoffen und Pflanzenextrakten ist riesig. Viele Menschen greifen zu, in der Hoffnung, ihre Gesundheit zu fördern, ihre Leistung zu steigern oder einem Mangel vorzubeugen. Doch dieser einfache Zugang birgt auch Risiken. Nahrungsergänzungsmittel sind keine harmlosen Bonbons. Sie enthalten hochkonzentrierte Wirkstoffe, die bei falscher Anwendung oder Dosierung erhebliche gesundheitliche Probleme verursachen können.

Ein offenes Gespräch mit Ihrem Arzt oder Apotheker ist daher kein Zeichen von Unsicherheit, sondern von Verantwortung für Ihren eigenen Körper. Der Grundsatz „viel hilft viel“ ist hier nicht nur falsch, sondern potenziell gefährlich. Eine Überdosierung bestimmter Vitamine und Mineralstoffe kann toxisch wirken. Zudem können Wechselwirkungen mit verschreibungspflichtigen Medikamenten deren Wirkung verstärken, abschwächen oder zu unvorhersehbaren Komplikationen führen. Auch der weit verbreitete Glaube, dass „natürlich“ immer „sicher“ bedeutet, ist ein Trugschluss. Pflanzliche Extrakte können ebenfalls starke pharmakologische Wirkungen haben und sind nicht für jeden geeignet.

In Deutschland gelten Nahrungsergänzungsmittel rechtlich als Lebensmittel und unterliegen nicht den strengen Zulassungsverfahren wie Arzneimittel. Das bedeutet, ein Hersteller muss die Wirksamkeit nicht durch aufwendige Studien belegen. Umso wichtiger ist die fachkundige Einschätzung durch einen Arzt, der Ihre individuelle gesundheitliche Situation kennt, oder einen Apotheker, der Experte für Wirkstoffe und deren Qualität ist.

Die richtige Vorbereitung: Ihr Weg zum erfolgreichen Gespräch

Ein gut vorbereitetes Gespräch ist die halbe Miete. Wenn Sie unvorbereitet in die Arztpraxis oder Apotheke gehen, laufen Sie Gefahr, wichtige Punkte zu vergessen und keine klaren Antworten zu erhalten. Nehmen Sie sich daher im Vorfeld bewusst Zeit, um alle relevanten Informationen zusammenzutragen. Dies zeigt Ihrem Gegenüber nicht nur, dass Sie Ihr Anliegen ernst nehmen, sondern ermöglicht auch eine effiziente und zielgerichtete Beratung. Eine gute Vorbereitung verwandelt ein vages Anliegen in eine konkrete Fragestellung, auf die Ihr Gesundheitsexperte präzise eingehen kann.

Erstellen Sie eine detaillierte Liste

Das wichtigste Werkzeug für Ihr Gespräch ist eine lückenlose Liste. Notieren Sie jedes einzelne Nahrungsergänzungsmittel, das Sie einnehmen – auch solche, die Sie nur gelegentlich verwenden. Bringen Sie idealerweise die Originalverpackungen mit zum Termin. Falls das nicht möglich ist, sollte Ihre Liste folgende Punkte umfassen:

  • Exakter Produktname und Hersteller: Verschiedene Marken können unterschiedliche Zusammensetzungen haben.
  • Alle Inhaltsstoffe mit genauer Dosierung: Notieren Sie die Menge pro Kapsel oder Tablette (z.B. 500 mg Vitamin C, 20 µg Vitamin D3).
  • Ihre tägliche Einnahmemenge: Wie viele Tabletten oder Tropfen nehmen Sie pro Tag?
  • Dauer und Grund der Einnahme: Seit wann nehmen Sie das Präparat und was erhoffen Sie sich davon (z.B. „seit 3 Monaten gegen Müdigkeit“)?

Vergessen Sie auch pflanzliche Tees oder Proteinpulver nicht, da auch diese Wirkstoffe enthalten, die relevant sein können.

Definieren Sie Ihre Ziele und Symptome

Überlegen Sie sich genau, warum Sie zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen. Geht es um die allgemeine Prävention oder haben Sie konkrete Beschwerden? Je präziser Sie Ihre Beweggründe formulieren können, desto besser kann Ihnen geholfen werden. Notieren Sie sich Ihre gesundheitlichen Ziele oder die Symptome, die Sie bekämpfen möchten. Beispiele könnten sein: „Ich fühle mich ständig energielos und müde“, „Meine Haare fallen vermehrt aus“ oder „Ich möchte mein Immunsystem für den Winter stärken“. Diese konkreten Anhaltspunkte geben dem Arzt oder Apotheker die Möglichkeit, gezielt nachzufragen und die Ursachen zu ergründen, anstatt nur über ein Produkt zu sprechen.

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Das Gespräch in der Arztpraxis: Fokus auf Diagnose und Notwendigkeit

Der Arzt ist Ihr erster Ansprechpartner, wenn es um die Klärung gesundheitlicher Beschwerden und die grundsätzliche Notwendigkeit einer Supplementierung geht. Seine Aufgabe ist es, Ihre Symptome medizinisch einzuordnen und eine Diagnose zu stellen. Er betrachtet Ihren Körper als Ganzes und berücksichtigt Ihre Krankengeschichte, Lebensumstände und eventuell bestehende Erkrankungen. Das Gespräch in der Praxis zielt darauf ab, herauszufinden, ob Ihre Beschwerden tatsächlich auf einen Nährstoffmangel zurückzuführen sind oder ob möglicherweise eine andere Ursache dahintersteckt. Oft sind Symptome wie Müdigkeit oder Haarausfall unspezifisch und können viele Gründe haben, von Stress über Schilddrüsenprobleme bis hin zu Eisenmangel.

Ein Arzt wird die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln immer kritisch hinterfragen und eine evidenzbasierte Entscheidung anstreben. Er kann am besten beurteilen, ob die Einnahme eines bestimmten Präparats in Ihrer individuellen Situation sinnvoll, unnötig oder sogar kontraproduktiv ist. Er ist auch die einzige Person, die eine medizinisch notwendige Diagnostik wie einen Bluttest veranlassen kann, um einen Mangel objektiv nachzuweisen.

Schlüsselfragen an Ihren Arzt

Um das Gespräch produktiv zu gestalten, sollten Sie konkrete Fragen stellen. Zeigen Sie, dass Sie eine partnerschaftliche Entscheidung treffen möchten. Hier sind einige wichtige Fragen:

  • Besteht bei mir ein erhöhtes Risiko für einen Nährstoffmangel? (z.B. durch vegetarische Ernährung, chronische Erkrankungen, Schwangerschaft)
  • Könnten meine Symptome durch einen Mangel verursacht werden und halten Sie einen Bluttest für sinnvoll?
  • Ist die Einnahme von [Produktname] aus medizinischer Sicht für mich empfehlenswert?
  • Welche Dosierung wäre für mich die richtige, falls ein Mangel besteht?
  • Gibt es Wechselwirkungen mit den Medikamenten, die ich bereits einnehme? (z.B. Blutdrucksenker, Schilddrüsenhormone)
  • Gibt es Alternativen zur Einnahme von Ergänzungsmitteln, z.B. eine Ernährungsumstellung?

Die Beratung in der Apotheke: Expertise zu Produkten und Wechselwirkungen

Die Apotheke ist eine hervorragende Anlaufstelle für Fragen rund um die Qualität, Dosierung und konkrete Anwendung von Nahrungsergänzungsmitteln. Apothekerinnen und Apotheker sind Arzneimittelfachleute und verfügen über tiefgreifendes Wissen zu Wirkstoffen, deren Bioverfügbarkeit und potenziellen Wechselwirkungen. Während der Arzt die medizinische Notwendigkeit klärt, kann der Apotheker Ihnen helfen, das richtige Produkt auszuwählen, wenn eine Einnahme empfohlen wurde. Er kann die Unterschiede zwischen verschiedenen Marken und Darreichungsformen (z.B. Kapseln, Tropfen, Pulver) erklären und Sie über Qualitätsmerkmale aufklären.

Besonders wertvoll ist die Beratung in der Apotheke, wenn es um das Management Ihrer gesamten Medikation geht. Apotheker haben oft einen besseren Überblick über die verschiedenen frei verkäuflichen Präparate, die Sie möglicherweise einnehmen. Sie sind geschult darin, die Inhaltsstoffe von Nahrungsergänzungsmitteln mit Ihrer bestehenden Medikamentenliste abzugleichen, um gefährliche Interaktionen zu vermeiden. Dies ist ein Service, den Sie unbedingt nutzen sollten, besonders wenn Sie mehrere Medikamente einnehmen.

Wichtige Fragen an Ihren Apotheker

Nutzen Sie die Expertise in der Apotheke, um sicherzustellen, dass Sie ein hochwertiges und für Sie passendes Produkt erhalten. Gute Fragen sind:

  • Ich soll [Nährstoff] einnehmen. Welche Verbindung ist am besten für den Körper verfügbar? (z.B. Magnesiumcitrat vs. Magnesiumoxid)
  • Gibt es Qualitätsunterschiede zwischen den hier verfügbaren Marken? Worauf sollte ich achten?
  • Wie und wann sollte ich dieses Präparat am besten einnehmen, um die Aufnahme zu optimieren und Nebenwirkungen zu vermeiden? (z.B. mit oder ohne Mahlzeit)
  • Ich nehme bereits [Medikament A] und [Medikament B]. Verträgt sich dieses Nahrungsergänzungsmittel damit?
  • Sind die Inhaltsstoffe dieses Kombipräparats sinnvoll dosiert oder widersprechen sie sich gegenseitig?

Nährstoffmangel erkennen: Die Rolle von Bluttests

Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche oder brüchige Nägel können auf einen Nährstoffmangel hindeuten – müssen es aber nicht. Eine Selbstdiagnose auf Basis von Internetrecherchen ist oft unzuverlässig und kann dazu führen, dass Sie unnötig oder falsch supplementieren. Der einzige Weg, einen relevanten Mangel objektiv festzustellen, ist eine Blutuntersuchung beim Arzt. Nur so erhalten Sie einen verlässlichen Wert, der als Grundlage für eine gezielte Therapie dienen kann. Ein Bluttest schafft Klarheit und verhindert, dass Sie Geld für Präparate ausgeben, die Sie gar nicht benötigen, oder dass Sie eine ernsthafte Erkrankung übersehen, die ähnliche Symptome verursacht.

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Welche Werte sind sinnvoll?

Nicht jeder Nährstoff muss standardmäßig getestet werden. Eine wahllose Bestimmung vieler Werte ist oft nicht zielführend und kostspielig. Ihr Arzt wird basierend auf Ihren Symptomen, Ihrer Ernährung und Ihrer Krankengeschichte entscheiden, welche Tests sinnvoll sind. Zu den häufigsten und aussagekräftigsten Werten gehören:

  • Vitamin D (25-OH-Vitamin D): Besonders in den Wintermonaten in unseren Breitengraden ein häufiger Mangel.
  • Vitamin B12 (Holo-TC): Wichtig für Veganer, Vegetarier und ältere Menschen.
  • Ferritin: Der Eisenspeicherwert, der einen Eisenmangel früher anzeigt als das normale Blutbild. Relevant besonders für Frauen mit starker Menstruation.
  • Selen oder Zink: Kann bei Verdacht auf Schilddrüsenprobleme oder Immunschwäche sinnvoll sein.

Wichtig zu wissen: Viele dieser Bluttests gelten als Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL). Das bedeutet, die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten nur bei einem begründeten ärztlichen Verdacht auf eine Mangelkrankheit. Andernfalls müssen Sie die Kosten selbst tragen.

Die Interpretation der Ergebnisse

Ein Laborergebnis allein ist nur eine Zahl. Die eigentliche Kunst liegt in der Interpretation durch den Arzt. Er bewertet Ihren Wert nicht isoliert, sondern im Kontext der sogenannten Referenzbereiche und Ihrer persönlichen Situation. Ein Wert im unteren Normbereich kann für eine Person völlig ausreichend sein, während er bei einer anderen Person mit entsprechenden Symptomen bereits behandlungsbedürftig sein kann. Ihr Arzt wird auf Basis des Ergebnisses eine konkrete Empfehlung aussprechen: ob eine Supplementierung nötig ist, in welcher Dosis und für wie lange.

Risiken und Wechselwirkungen verstehen: Was Sie wissen müssen

Das Bewusstsein für die potenziellen Gefahren von Nahrungsergänzungsmitteln ist der Schlüssel zu einer sicheren Anwendung. Viele Konsumenten unterschätzen die Risiken, weil die Produkte frei zugänglich sind. Doch hochdosierte Vitamine, Mineralstoffe und Pflanzenextrakte können erhebliche Auswirkungen auf den Körper haben – positive wie negative. Ein verantwortungsvoller Umgang bedeutet, sich aktiv über mögliche Gefahren zu informieren und diese im Gespräch mit Fachleuten zu thematisieren. Besonders wichtig sind die Themen Überdosierung und Wechselwirkungen mit Medikamenten, da hier die größten Gesundheitsrisiken liegen.

Überdosierung: Mehr ist nicht immer besser

Der Körper kann einen Überschuss an bestimmten Nährstoffen nicht immer einfach ausscheiden. Besonders die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K können sich im Körper anreichern und bei chronischer Überdosierung toxische Effekte haben. Eine zu hohe Vitamin-D-Zufuhr kann beispielsweise zu einem erhöhten Kalziumspiegel im Blut führen, was Nierenschäden und Herzrhythmusstörungen zur Folge haben kann. Aber auch bei wasserlöslichen Vitaminen gibt es Grenzen. Eine extrem hohe Dosis Vitamin C kann Magen-Darm-Beschwerden verursachen, und zu viel Zink über einen langen Zeitraum kann die Aufnahme von Kupfer stören und zu einem Kupfermangel führen. Halten Sie sich daher strikt an die Dosierungsempfehlungen, die Sie von Ihrem Arzt oder Apotheker erhalten haben.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Eines der am meisten unterschätzten Risiken ist die Interaktion zwischen Nahrungsergänzungsmitteln und Arzneimitteln. Bestimmte Wirkstoffe können die Aufnahme, den Abbau oder die Wirkung von Medikamenten empfindlich stören. Dies kann die Therapie eines ernsthaften Leidens gefährden. Ihr Arzt oder Apotheker kann Ihre Medikationsliste überprüfen und Sie auf mögliche Konflikte hinweisen. Die folgende Tabelle zeigt einige bekannte und wichtige Beispiele.

Nahrungsergänzungsmittel Medikamentengruppe Mögliche Wechselwirkung
Johanniskraut (Hypericum perforatum) Antibabypille, Antidepressiva (SSRIs), Immunsuppressiva Beschleunigt den Abbau der Medikamente und kann deren Wirkung stark abschwächen. Risiko einer ungewollten Schwangerschaft oder Abstoßung von Transplantaten.
Vitamin K Blutgerinnungshemmer (z.B. Marcumar) Vitamin K ist der Gegenspieler dieser Medikamente und kann deren Wirkung aufheben, was das Thromboserisiko erhöht.
Calcium, Eisen, Magnesium, Zink Schilddrüsenhormone (L-Thyroxin), bestimmte Antibiotika, Osteoporose-Medikamente Können die Aufnahme dieser Medikamente im Darm blockieren und ihre Wirksamkeit reduzieren. Einnahme sollte zeitlich versetzt erfolgen (mind. 2-4 Stunden Abstand).
Grapefruitextrakt Cholesterinsenker (Statine), Blutdrucksenker, einige Psychopharmaka Hemmt ein Enzym in der Leber, das für den Abbau vieler Medikamente zuständig ist. Dadurch kann sich die Konzentration der Medikamente im Blut gefährlich erhöhen.
Siehe auch  Selen - wozu es beiträgt und wo die Grenze liegt

Ein realistischer Plan: Gemeinsam Ziele festlegen und überprüfen

Ein Gespräch über Nahrungsergänzungsmittel sollte nicht mit einer einmaligen Empfehlung enden. Eine verantwortungsvolle Supplementierung ist ein Prozess, der einer Planung und regelmäßigen Überprüfung bedarf. Sehen Sie die Beratung als Startpunkt für einen gemeinsamen Weg mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Das Ziel ist es, einen klaren, realistischen und zeitlich begrenzten Plan zu entwickeln. Dieser Plan stellt sicher, dass die Einnahme einen konkreten Zweck erfüllt und nicht zu einer unkontrollierten Dauermedikation wird. Eine ziellose Einnahme nach dem Motto „wird schon nicht schaden“ ist weder effektiv noch sicher.

Die Dosis und Dauer festlegen

Nachdem die Notwendigkeit einer Supplementierung geklärt ist, ist der nächste Schritt die Definition der Rahmenbedingungen. Gemeinsam mit Ihrem Experten sollten Sie folgende Punkte festlegen: Was genau sollen Sie einnehmen? Wie hoch soll die Dosierung sein? Und ganz wichtig: Wie lange soll die Einnahme erfolgen? Bei einem nachgewiesenen Mangel ist das Ziel, die körpereigenen Speicher wieder aufzufüllen. Dies dauert in der Regel einige Wochen oder Monate. Eine pauschale, dauerhafte Einnahme ist nur in seltenen Fällen medizinisch begründet, zum Beispiel bei chronischen Aufnahmestörungen oder einer veganen Ernährung (Vitamin B12).

Erfolgskontrolle und Anpassung

Ein guter Plan beinhaltet immer auch Kontrollpunkte. Vereinbaren Sie einen Folgetermin, um den Erfolg der Maßnahme zu bewerten. Dieser Termin dient dazu, mehrere Fragen zu klären: Haben sich Ihre ursprünglichen Symptome verbessert? Sind während der Einnahme neue Beschwerden oder Nebenwirkungen aufgetreten? Ist eine Fortführung der Supplementierung in der aktuellen Dosis noch notwendig oder kann sie reduziert oder sogar beendet werden? Bei einem schweren Mangel kann auch ein erneuter Bluttest sinnvoll sein, um zu überprüfen, ob sich der Wert im Blut normalisiert hat. Dieser Zyklus aus Planen, Handeln und Überprüfen stellt sicher, dass Sie die maximale gesundheitliche Wirkung bei minimalem Risiko erzielen.

Qualität und Seriosität von Produkten erkennen

Der Markt für Nahrungsergänzungsmittel ist riesig und unübersichtlich. Neben vielen seriösen Anbietern gibt es auch schwarze Schafe, deren Produkte im besten Fall wirkungslos, im schlimmsten Fall aber verunreinigt oder falsch deklariert sind. Als Verbraucher ist es oft schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Es gibt jedoch einige Merkmale, an denen Sie sich orientieren können, um die Qualität und Seriosität eines Produkts und Herstellers besser einzuschätzen. Ein kritisches Auge und das Wissen um bestimmte Warnsignale können Sie vor schlechten Käufen und potenziellen Gesundheitsrisiken schützen.

Ihre erste und sicherste Anlaufstelle sollte immer die Apotheke sein. Dort unterliegen Produkte strengeren Qualitätskontrollen, und das Fachpersonal kann Sie zu seriösen Herstellern beraten. Produkte, die als „Apothekenqualität“ beworben werden, signalisieren oft einen höheren Standard in der Herstellung und Reinheit der Rohstoffe.

Worauf Sie beim Kauf achten sollten

Egal, wo Sie kaufen, nehmen Sie sich Zeit für einen kritischen Blick auf das Produkt und den Anbieter:

  • Transparente Kennzeichnung: Alle Inhaltsstoffe müssen mit exakter Mengenangabe pro Tagesdosis auf der Verpackung aufgeführt sein. Vage Angaben wie „pflanzliche Mischung“ ohne genaue Spezifizierung sind ein Warnsignal.
  • Realistische Dosierung: Seien Sie skeptisch bei extrem hochdosierten Produkten, die weit über den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) oder des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) liegen.
  • Keine übertriebenen Heilversprechen: Nahrungsergänzungsmittel dürfen keine Krankheiten heilen. Werbeaussagen wie „besiegt Krebs“ oder „garantiert Gewichtsverlust ohne Diät“ sind nicht nur unseriös, sondern gesetzlich verboten.
  • Herkunft und Hersteller: Bevorzugen Sie Produkte von etablierten Herstellern mit Sitz in Deutschland oder der EU. Diese unterliegen strengeren Produktions- und Kontrollstandards. Vorsicht bei unbekannten Anbietern aus Nicht-EU-Ländern.
  • Seriöse Vertriebswege: Seien Sie besonders misstrauisch bei Produkten, die ausschließlich über Multi-Level-Marketing, aggressive Social-Media-Werbung oder obskure Onlineshops vertrieben werden.

Informationsquellen wie die Verbraucherzentralen veröffentlichen regelmäßig Warnungen vor problematischen Produkten. Eine kurze Recherche kann sich lohnen, bevor Sie ein neues Präparat ausprobieren.

kathi dreimuth

Die Autorin
Kathi ist unsere sportliche Allrounderin mit einem besonderen Faible für gesunde Ernährung und Bewegung. Wenn sie nicht gerade neue Rezepte ausprobiert oder auf dem Volleyballplatz steht, ist sie mit ihrem Labrador in der Natur unterwegs.