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Coenzym Q10 – was es mit Energie im Körper zu tun hat

16. Juli 2025

  • Coenzym Q10 ist eine vitaminähnliche Substanz, die für die Energieerzeugung in den Mitochondrien, den Kraftwerken unserer Zellen, unerlässlich ist.
  • Es fungiert als starkes Antioxidans und schützt die Zellen vor Schäden durch freie Radikale, die während der Energieproduktion entstehen.
  • Die körpereigene Produktion von Coenzym Q10 lässt ab dem 40. Lebensjahr deutlich nach, was zu einem Energiemangel beitragen kann.
  • Eine gezielte Einnahme von Coenzym Q10 kann bei altersbedingtem Energiemangel, intensiver sportlicher Belastung oder bei der Einnahme bestimmter Medikamente wie Statine sinnvoll sein.

Was ist Coenzym Q10 eigentlich? Eine grundlegende Einführung

Coenzym Q10, oft auch nur als Q10 oder Ubichinon-10 bezeichnet, ist eine faszinierende Substanz, die in fast jeder Zelle unseres Körpers vorkommt. Der Name „Ubichinon“ leitet sich vom lateinischen Wort ubique ab, was „überall“ bedeutet, und unterstreicht seine allgegenwärtige Präsenz. Obwohl es oft in einem Atemzug mit Vitaminen genannt wird, ist es genau genommen ein Vitaminoide. Das bedeutet, der Körper kann es sowohl selbst herstellen als auch über die Nahrung aufnehmen. Seine chemische Struktur ähnelt der von Vitamin K und Vitamin E.

Die Hauptaufgabe von Coenzym Q10 spielt sich im Inneren unserer Zellen ab, genauer gesagt in den Mitochondrien. Diese winzigen Organellen sind die Energiekraftwerke des Körpers. Hier wird die Energie aus unserer Nahrung in eine für den Körper nutzbare Form umgewandelt: das Adenosintriphosphat, kurz ATP. Ohne Coenzym Q10 könnte dieser Prozess nicht effizient ablaufen, was weitreichende Folgen für unsere Vitalität und Leistungsfähigkeit hätte. Organe mit einem besonders hohen Energiebedarf, wie das Herz, die Lunge und die Leber, weisen daher die höchsten Konzentrationen an Coenzym Q10 auf.

Die zentrale Rolle von Q10 in der zellulären Energieproduktion

Um zu verstehen, warum Coenzym Q10 so entscheidend für unsere Energie ist, müssen wir einen Blick auf die zelluläre Ebene werfen. In den Mitochondrien findet ein komplexer Prozess statt, der als Atmungskette oder Elektronentransportkette bekannt ist. Stellen Sie sich diesen Prozess wie eine Kaskade oder eine Reihe von Staudämmen vor, bei der Energie schrittweise freigesetzt und nutzbar gemacht wird.

In dieser Kette agiert Coenzym Q10 als eine Art mobiler Transporter oder Fähre. Es nimmt Elektronen von einem Proteinkomplex auf und transportiert sie zum nächsten. Dieser Elektronentransfer ist der Motor, der die Pumpen in der Mitochondrienmembran antreibt. Diese Pumpen erzeugen ein starkes Gefälle, ähnlich wie Wasser, das sich vor einem Staudamm anstaut. Wenn dieses Gefälle dann kontrolliert abgebaut wird, treibt die frei werdende Energie ein spezielles Enzym an, die ATP-Synthase. Dieses Enzym produziert das energiereiche Molekül ATP (Adenosintriphosphat), die universelle Energiewährung aller Zellen. Jeder einzelne Muskelzug, jeder Gedanke und jeder Herzschlag verbraucht ATP. Coenzym Q10 ist somit ein unverzichtbares Bindeglied, das den gesamten Energiefluss am Laufen hält.

Coenzym Q10 als starkes Antioxidans: Schutz für unsere Zellen

Neben seiner fundamentalen Rolle in der Energieproduktion hat Coenzym Q10 eine zweite, ebenso wichtige Funktion: Es ist ein leistungsfähiges Antioxidans. Bei der Energieerzeugung in den Mitochondrien entstehen unweigerlich Nebenprodukte, die als freie Radikale bekannt sind. Dies sind hochreaktive Moleküle, denen ein Elektron fehlt. Auf der Suche nach diesem fehlenden Elektron greifen sie andere Zellstrukturen an, wie Zellmembranen, Proteine und sogar unsere DNA. Dieser Prozess wird als oxidativer Stress bezeichnet und wird mit der Zellalterung und der Entstehung vieler chronischer Erkrankungen in Verbindung gebracht.

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Hier kommt die antioxidative Kraft von Coenzym Q10 ins Spiel, insbesondere in seiner reduzierten Form, dem Ubiquinol. Es kann freie Radikale effektiv neutralisieren, indem es freiwillig ein Elektron abgibt und so die aggressiven Moleküle unschädlich macht. Das Besondere daran ist, dass Q10 direkt am Ort der größten Radikalproduktion – den Mitochondrien – wirkt. Es schützt somit die Energiekraftwerke vor ihrer eigenen, selbstzerstörerischen Kraft. Diese Doppelfunktion als Energielieferant und Zellschützer macht Coenzym Q10 zu einem einzigartigen und unverzichtbaren Molekül für unsere Gesundheit.

Der natürliche Coenzym-Q10-Spiegel: Einfluss von Alter und Lebensstil

In jungen Jahren ist der Körper ein Meister in der Eigenproduktion von Coenzym Q10. Die Synthese erreicht ihren Höhepunkt etwa im Alter von 20 bis 25 Jahren. Danach beginnt die Produktionsrate jedoch langsam, aber stetig abzunehmen. Ab einem Alter von etwa 40 Jahren ist der körpereigene Q10-Spiegel oft schon merklich gesunken. Dieser natürliche Alterungsprozess ist einer der Gründe, warum sich viele Menschen mit zunehmendem Alter oft weniger energiegeladen fühlen. Die Mitochondrien können einfach nicht mehr so effizient ATP produzieren wie in der Jugend.

Doch nicht nur das Alter spielt eine Rolle. Verschiedene Lebensstilfaktoren können den Bedarf an Coenzym Q10 erhöhen oder dessen Spiegel im Körper senken. Dazu gehören:

  • Intensive körperliche Anstrengung: Leistungssportler haben einen stark erhöhten Energieumsatz und produzieren mehr freie Radikale, was den Q10-Verbrauch steigert.
  • Chronischer Stress: Stresshormone können die Funktion der Mitochondrien beeinträchtigen und den oxidativen Stress erhöhen.
  • Bestimmte Medikamente: Die bekannteste Gruppe sind Statine, die zur Senkung des Cholesterinspiegels eingesetzt werden. Sie blockieren einen Stoffwechselweg, der auch für die Produktion von Coenzym Q10 notwendig ist. Ein Q10-Mangel ist daher eine häufige Nebenwirkung bei der Einnahme von Statinen.
  • Chronische Erkrankungen: Krankheiten, die mit hohem oxidativem Stress oder Entzündungen einhergehen, können ebenfalls die Q10-Reserven des Körpers aufbrauchen.

Coenzym Q10 in Lebensmitteln: Wie Sie Ihre Zufuhr natürlich steigern können

Der Körper kann einen Teil seines Bedarfs an Coenzym Q10 über die Nahrung decken. Allerdings sind die in Lebensmitteln enthaltenen Mengen im Allgemeinen recht gering und können eine sinkende Eigenproduktion im Alter oder einen erhöhten Bedarf oft nicht vollständig ausgleichen. Dennoch ist eine bewusste Ernährung ein wichtiger Baustein für eine gute Versorgung. Die höchsten Konzentrationen finden sich in Organen, die selbst einen hohen Energiebedarf haben.

Zu den besten natürlichen Q10-Quellen gehören:

  • Fleisch: Insbesondere Innereien wie Herz, Leber und Niere. Muskelfleisch von Rind und Schwein enthält ebenfalls nennenswerte Mengen.
  • Fetter Fisch: Sardinen, Makrelen und Hering sind gute Lieferanten.
  • Pflanzliche Öle: Soja-, Raps- und Sesamöl enthalten Coenzym Q10.
  • Hülsenfrüchte und Nüsse: Sojabohnen, Linsen, Erdnüsse und Pistazien tragen zur Versorgung bei.
  • Gemüse: Spinat, Brokkoli und Blumenkohl liefern kleinere Mengen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass man sehr große Mengen dieser Lebensmittel verzehren müsste, um eine Dosis zu erreichen, die üblicherweise in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet wird. Zum Beispiel müsste man über ein Kilogramm Sardinen oder mehrere Kilogramm Erdnüsse essen, um auf 100 mg Coenzym Q10 zu kommen. Die Ernährung dient also eher der Grundversorgung, während eine gezielte Supplementierung zur Behebung eines Mangels dient.

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Nahrungsergänzung mit Q10: Wann ist sie sinnvoll?

Eine Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 ist nicht für jeden notwendig, kann aber für bestimmte Personengruppen einen erheblichen gesundheitlichen Nutzen bringen. Der Hauptgrund für eine Supplementierung ist die Kompensation einer unzureichenden körpereigenen Produktion oder eines erhöhten Bedarfs. Die Einnahme kann besonders sinnvoll sein für:

Personen ab 40 Jahren

Da die Eigenproduktion von Q10 mit dem Alter nachlässt, kann eine Ergänzung helfen, das Energieniveau zu erhalten, die Zellgesundheit zu fördern und altersbedingter Müdigkeit entgegenzuwirken. Viele Anwender berichten von einer spürbaren Zunahme an Vitalität und geistiger Klarheit.

Personen, die Statine einnehmen

Dies ist eine der wichtigsten und am besten untersuchten Indikationen. Statine (Cholesterinsenker) hemmen ein Enzym, das sowohl für die Cholesterin- als auch für die Q10-Synthese benötigt wird. Ein Abfall des Q10-Spiegels ist eine fast zwangsläufige Folge. Dies kann zu typischen Nebenwirkungen wie Muskelschmerzen und Schwäche führen. Eine begleitende Einnahme von Coenzym Q10 kann diesen Nebenwirkungen oft vorbeugen oder sie lindern.

Sportler und körperlich aktive Menschen

Intensives Training steigert den Energieumsatz und die Produktion freier Radikale massiv. Q10 kann die Energiebereitstellung in den Muskeln verbessern, die Regeneration beschleunigen und den Muskelkater reduzieren, indem es die Zellen vor oxidativem Stress schützt.

Menschen mit chronischer Müdigkeit

Bei Zuständen unerklärlicher Erschöpfung und Müdigkeit, die nicht auf Schlafmangel zurückzuführen sind, kann ein Mangel an Coenzym Q10 eine Rolle spielen. Eine Supplementierung sollte hier jedoch immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen, um andere Ursachen auszuschließen.

Ubiquinon vs. Ubiquinol: Welche Form ist die richtige für mich?

Wenn Sie sich für eine Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 entscheiden, werden Sie auf zwei Begriffe stoßen: Ubiquinon und Ubiquinol. Es ist wichtig, den Unterschied zu kennen, um das für Sie passende Produkt auszuwählen.

Ubiquinon ist die oxidierte Form von Coenzym Q10. Es ist die stabilere und daher kostengünstigere Variante, die in den meisten herkömmlichen Präparaten enthalten ist. Der Körper muss Ubiquinon erst in die aktive Form Ubiquinol umwandeln, um es nutzen zu können. Bei jungen und gesunden Menschen funktioniert dieser Umwandlungsprozess in der Regel sehr gut.

Ubiquinol ist die reduzierte, bioaktive Form von Coenzym Q10. Es ist die Form, die direkt als Antioxidans wirken kann. Der Körper muss es nicht mehr umwandeln. Studien zeigen, dass Ubiquinol eine deutlich höhere Bioverfügbarkeit hat, was bedeutet, dass es vom Körper leichter aufgenommen wird und zu höheren Blutspiegeln führt. Diese Form ist besonders für Menschen über 40, Personen mit eingeschränkter Stoffwechselfunktion oder bei einem stark erhöhten Bedarf die bessere Wahl.

Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Unterschiede zusammen:

Merkmal Ubiquinon Ubiquinol
Chemische Form Oxidiert Reduziert (aktiv)
Körperliche Umwandlung Muss im Körper erst zu Ubiquinol umgewandelt werden Keine Umwandlung nötig, direkt bioaktiv
Bioverfügbarkeit Geringer als Ubiquinol Deutlich höher, wird besser aufgenommen
Hauptfunktion im Produkt Vorstufe für die Energieproduktion Direkte antioxidative Wirkung und Energieproduktion
Geeignet für Jüngere, gesunde Personen zur allgemeinen Vorsorge Personen über 40, Sportler, bei Statin-Einnahme
Preis Günstiger Teurer
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Dosierung und Einnahme: Praktische Tipps für den Alltag

Die richtige Dosierung von Coenzym Q10 hängt von individuellen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und dem Grund der Einnahme ab. Eine allgemeingültige Empfehlung gibt es nicht, jedoch haben sich in der Praxis und in Studien bestimmte Dosisbereiche als wirksam erwiesen.

Allgemeine Empfehlungen

Zur allgemeinen Prävention und zur Unterstützung des Energieniveaus bei gesunden Erwachsenen liegt die übliche Dosierung zwischen 30 und 100 mg pro Tag. Für Personen über 40 oder bei leichter Müdigkeit werden oft Dosen von 100 bis 200 mg täglich empfohlen. Bei der Einnahme von Statinen oder bei ausgeprägtem Energiemangel kann die Dosis, nach ärztlicher Rücksprache, auch 300 mg oder mehr betragen. Es ist ratsam, mit einer niedrigeren Dosis zu beginnen und diese bei Bedarf langsam zu steigern, um die individuelle Verträglichkeit zu testen.

Der wichtigste Einnahmetipp

Coenzym Q10 ist eine fettlösliche Substanz. Das bedeutet, der Körper kann es nur in Anwesenheit von Fett optimal aufnehmen. Nehmen Sie Ihre Q10-Kapsel daher immer zusammen mit einer Mahlzeit ein, die etwas Fett oder Öl enthält. Ein Joghurt, ein belegtes Brot mit Butter oder Avocado oder eine reguläre Mittagsmahlzeit sind ideal. Die Einnahme auf nüchternen Magen würde die Aufnahme erheblich reduzieren und die Wirkung schmälern. Viele hochwertige Präparate liegen bereits in Öl-Kapseln (Softgels) vor, um die Bioverfügbarkeit von vornherein zu verbessern. Es empfiehlt sich, Q10 am Morgen oder Vormittag einzunehmen, um die Energieproduktion über den Tag zu unterstützen.

Sicherheit und mögliche Nebenwirkungen von Coenzym Q10

Coenzym Q10 gilt als eine sehr sichere und gut verträgliche Nahrungsergänzung. Da es sich um eine körpereigene Substanz handelt, sind Nebenwirkungen selten und in der Regel mild. Auch bei höheren Dosierungen, wie sie in klinischen Studien verwendet werden, wurde eine ausgezeichnete Sicherheit nachgewiesen. Die meisten Menschen bemerken keinerlei unerwünschte Effekte.

In seltenen Fällen können bei empfindlichen Personen leichte Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Appetitlosigkeit oder leichter Durchfall auftreten. Kopfschmerzen oder Hautausschläge sind ebenfalls sehr selten. Sollten solche Symptome auftreten, kann es hilfreich sein, die Tagesdosis auf zwei oder drei kleinere Portionen über den Tag zu verteilen, anstatt alles auf einmal einzunehmen. Dies verbessert oft die Verträglichkeit.

Obwohl Q10 sehr sicher ist, sollten Personen, die bestimmte Medikamente einnehmen, vor der Einnahme Rücksprache mit ihrem Arzt oder Apotheker halten. Dies gilt insbesondere für:

  • Blutverdünnende Medikamente (z.B. Warfarin/Marcumar): Da Q10 eine ähnliche Struktur wie Vitamin K hat, könnte es theoretisch die Wirkung dieser Medikamente leicht abschwächen.
  • Blutdrucksenkende Medikamente: Q10 kann eine leicht blutdrucksenkende Wirkung haben, was bei gleichzeitiger Einnahme von Antihypertensiva zu einer zu starken Senkung führen könnte.
  • Insulin und Blutzuckersenker: Q10 kann den Blutzuckerstoffwechsel beeinflussen, was eine Anpassung der Medikation erforderlich machen könnte.

Diese Vorsichtsmaßnahmen dienen Ihrer Sicherheit und stellen sicher, dass Sie den vollen Nutzen aus der Einnahme von Coenzym Q10 ziehen können.

kathi dreimuth

Die Autorin
Kathi ist unsere sportliche Allrounderin mit einem besonderen Faible für gesunde Ernährung und Bewegung. Wenn sie nicht gerade neue Rezepte ausprobiert oder auf dem Volleyballplatz steht, ist sie mit ihrem Labrador in der Natur unterwegs.