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Wie du deinen eigenen Trainingsplan als Anfänger erstellst

17. Juli 2025

  • Setze klare Ziele: Definiere mit der SMART-Methode, was du erreichen willst (z.B. Muskelaufbau, Fettreduktion). Ein klares Ziel ist die Basis für deinen Plan.
  • Beginne mit Ganzkörpertraining: Trainiere 2-3 Mal pro Woche den gesamten Körper. Dies ist für Anfänger am effektivsten, um Kraft aufzubauen und die Technik zu lernen.
  • Fokus auf Grundübungen: Konzentriere dich auf Übungen, die mehrere Muskelgruppen gleichzeitig beanspruchen, wie Kniebeugen, Rudern und Bankdrücken.
  • Wähle den richtigen Wiederholungsbereich: Für Muskelaufbau sind 3 Sätze mit 8-12 Wiederholungen pro Übung ideal.
  • Plane die Steigerung: Um Fortschritte zu machen, musst du die Belastung schrittweise erhöhen (mehr Gewicht, mehr Wiederholungen).
  • Regeneration ist entscheidend: Muskeln wachsen in den Pausen. Achte auf ausreichend Schlaf und Erholungstage zwischen den Trainingseinheiten.

Die Wichtigkeit eines strukturierten Trainingsplans

Willkommen in der Welt des Krafttrainings! Der Entschluss, mit dem Training zu beginnen, ist der erste und wichtigste Schritt. Doch viele Anfänger betreten das Fitnessstudio ohne klaren Plan. Sie wandern von Gerät zu Gerät, ahmen andere nach oder machen das, was sich gerade gut anfühlt. Dieser zufällige Ansatz führt selten zu nachhaltigen Ergebnissen und oft zu Frustration. Ein strukturierter Trainingsplan ist dein persönlicher Kompass zum Erfolg. Er gibt dir nicht nur eine klare Marschroute vor, sondern sorgt auch für Sicherheit und Effizienz.

Ein gut durchdachter Plan stellt sicher, dass du alle wichtigen Muskelgruppen ausgewogen trainierst. Das beugt muskulären Dysbalancen vor, die zu Haltungsschäden oder Verletzungen führen können. Zudem ermöglicht er dir, deine Fortschritte objektiv zu messen. Wenn du jede Woche dieselben Übungen mit festgelegten Sätzen und Wiederholungen absolvierst, siehst du schwarz auf weiß, wie du stärker wirst. Dieses Gefühl des Fortschritts ist ein enormer Motivationsfaktor und hilft dir, auch an Tagen dranzubleiben, an denen die Motivation mal nachlässt. Ein Plan nimmt dir die Last der Entscheidung bei jeder Trainingseinheit und verwandelt das Training in eine feste, positive Gewohnheit.

Schritt 1: Definiere deine persönlichen Ziele (SMART-Methode)

Bevor du auch nur eine Hantel in die Hand nimmst, musst du wissen, wohin die Reise gehen soll. Ohne ein klares Ziel ist dein Trainingsplan wie ein Schiff ohne Ruder – er treibt ziellos umher. Die Festlegung deiner Ziele ist das Fundament, auf dem dein gesamter Plan aufbaut. Die Art der Übungen, die Anzahl der Wiederholungen und die Länge der Pausen hängen direkt davon ab, was du erreichen möchtest.

Was willst du erreichen?

Die häufigsten Ziele für Trainingsanfänger lassen sich in einige Kategorien einteilen. Möchtest du primär Muskeln aufbauen (Hypertrophie), um athletischer auszusehen? Oder ist dein Hauptziel die Fettreduktion und eine Verbesserung deiner Körperkomposition? Vielleicht möchtest du auch einfach nur deine allgemeine Fitness und Gesundheit steigern, dich im Alltag stärker fühlen und Rückenschmerzen vorbeugen. Jedes dieser Ziele erfordert eine leicht andere Herangehensweise. Sei ehrlich zu dir selbst und lege fest, was deine Priorität ist.

Die SMART-Formel für dein Training

Um deine Ziele greifbar zu machen, hat sich die SMART-Methode bewährt. Dein Ziel sollte sein: Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch und Terminiert. Anstatt zu sagen „Ich will fitter werden“, formuliere ein SMART-Ziel:

  • Spezifisch: Was genau willst du erreichen? (z.B. Kraft im Oberkörper aufbauen)
  • Messbar: Wie misst du den Erfolg? (z.B. Ich schaffe 3 Sätze à 8 saubere Liegestütze)
  • Attraktiv: Warum ist dir das Ziel wichtig? (z.B. um mich selbstbewusster und stärker zu fühlen)
  • Realistisch: Ist das Ziel erreichbar? (Für einen Anfänger ist dies ein gutes, forderndes Ziel)
  • Terminiert: Bis wann willst du es erreichen? (z.B. in 12 Wochen)

Ein konkretes SMART-Ziel könnte also lauten: „In 12 Wochen werde ich in der Lage sein, 3 Sätze mit 8 sauberen Liegestützen auszuführen, um meine Oberkörperkraft zu steigern und mich im Alltag stärker zu fühlen.“ Mit einem solchen Ziel vor Augen fällt es dir viel leichter, den passenden Plan zu erstellen und motiviert zu bleiben.

Die Grundlagen: Trainingsprinzipien für Anfänger

Krafttraining ist keine Magie, sondern basiert auf biologischen und physiologischen Gesetzmäßigkeiten. Wenn du diese grundlegenden Trainingsprinzipien verstehst, kannst du deinen Plan nicht nur erstellen, sondern auch langfristig anpassen und optimieren. Sie sind die wissenschaftliche Basis für jeden erfolgreichen Trainingsplan.

Prinzip des wirksamen Reizes

Dein Körper ist ein Meister der Anpassung, aber er tut dies nur, wenn er dazu gezwungen wird. Damit deine Muskeln wachsen und stärker werden, musst du einen Trainingsreiz setzen, der über dem alltäglichen Niveau liegt. Ein zu schwacher Reiz (z.B. das Heben von Gewichten, die viel zu leicht sind) bewirkt keine Anpassung. Ein zu starker Reiz kann zu Überlastung und Verletzungen führen. Dein Training muss also fordernd, aber machbar sein. Die letzten ein bis zwei Wiederholungen eines Satzes sollten sich anstrengend anfühlen, aber immer noch mit sauberer Technik möglich sein.

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Prinzip der progressiven Belastungssteigerung

Dies ist das wohl wichtigste Prinzip für langfristigen Erfolg. Sobald sich dein Körper an einen bestimmten Reiz gewöhnt hat, stagniert der Fortschritt. Um weiterhin stärker zu werden oder Muskeln aufzubauen, musst du die Belastung systematisch und schrittweise erhöhen. Das nennt man progressive Overload. Es gibt mehrere Wege, dies zu tun:

  • Mehr Gewicht: Die offensichtlichste Methode. Wenn du 12 Wiederholungen mit einem Gewicht schaffst, erhöhe es beim nächsten Mal leicht.
  • Mehr Wiederholungen: Schaffe mit demselben Gewicht mehr Wiederholungen als beim letzten Mal.
  • Mehr Sätze: Füge einen weiteren Satz zu einer Übung hinzu.
  • Kürzere Pausen: Verkürze die Pausenzeit zwischen den Sätzen, um die Intensität zu erhöhen.

Prinzip der Superkompensation

Dieses Prinzip beschreibt den Zyklus von Belastung und Anpassung. Während des Trainings setzt du einen Reiz, der deine Muskeln ermüdet und winzige Mikrorisse in den Muskelfasern verursacht. In der anschließenden Erholungsphase repariert dein Körper diese Schäden nicht nur, sondern baut die Muskelfasern stärker wieder auf als zuvor, um für die nächste Belastung besser gewappnet zu sein. Dieser Prozess wird Superkompensation genannt. Er verdeutlicht, warum Regeneration und Pausentage genauso wichtig sind wie das Training selbst.

Trainingsfrequenz und -dauer: Wie oft und wie lange solltest du trainieren?

Nachdem du deine Ziele definiert und die grundlegenden Prinzipien verstanden hast, stellt sich die praktische Frage: Wie oft und wie lange soll ich überhaupt trainieren? Viele Anfänger glauben fälschlicherweise, dass mehr auch mehr hilft. Doch gerade am Anfang sind eine kluge Frequenz und eine angemessene Dauer entscheidend für den Erfolg und die langfristige Motivation.

Die optimale Frequenz: 2-3 Mal pro Woche

Für Trainingsanfänger hat sich ein Ganzkörpertraining 2 bis 3 Mal pro Woche als ideal erwiesen. Dieser Rhythmus bietet mehrere Vorteile. Erstens ermöglicht er es, jede große Muskelgruppe mehrmals wöchentlich zu stimulieren, was für den Lernprozess des Nervensystems und den Muskelaufbau sehr effektiv ist. Zweitens lässt diese Frequenz deinem Körper genügend Zeit für die so wichtige Superkompensation. Ein Tag Pause zwischen den Trainingseinheiten ist optimal, damit sich deine Muskeln, Sehnen und Bänder erholen und anpassen können. Ein typischer Rhythmus wäre zum Beispiel Montag, Mittwoch und Freitag zu trainieren.

Die ideale Trainingsdauer

Ein effektives Krafttraining muss keine Stunden dauern. Plane für deine eigentliche Trainingseinheit etwa 45 bis 60 Minuten ein. Diese Zeit reicht vollkommen aus, um alle wichtigen Muskelgruppen mit der nötigen Intensität zu bearbeiten, ohne dass du in ein Übertraining gerätst oder die Konzentration verlierst. Längere Einheiten führen oft zu einer erhöhten Ausschüttung des Stresshormons Cortisol und zu einer nachlassenden Technik, was das Verletzungsrisiko erhöht. Vergiss nicht, zusätzlich etwa 5-10 Minuten für ein gründliches Aufwärmen vor dem Training und 5 Minuten für ein leichtes Cool-down danach einzuplanen. Konstanz ist hier wichtiger als die Dauer der einzelnen Einheit.

Die richtige Übungsauswahl: Ganzkörpertraining vs. Split-Training

Die Auswahl der Übungen ist das Herzstück deines Trainingsplans. Hier entscheidet sich, wie effizient und effektiv du deine Ziele verfolgst. Für Anfänger stellt sich oft die Frage: Soll ich bei jeder Einheit den ganzen Körper trainieren oder das Training auf verschiedene Muskelgruppen aufteilen (Split-Training)?

Warum Ganzkörpertraining für Anfänger ideal ist

Die Antwort ist für Einsteiger eindeutig: Ein Ganzkörpertrainingsplan ist die beste Wahl. Bei diesem Ansatz trainierst du in jeder Einheit alle Hauptmuskelgruppen (Beine, Rücken, Brust, Schultern, Arme, Bauch). Das hat entscheidende Vorteile:

  • Höhere Frequenz pro Muskelgruppe: Jeder Muskel wird 2-3 Mal pro Woche trainiert, was optimale Wachstumsreize setzt.
  • Verbesserte Koordination: Du lernst, deinen Körper als eine Einheit zu bewegen, was für die Alltagsbelastbarkeit und die Ausführung komplexer Übungen entscheidend ist.
  • Hormonelle Reaktion: Das Training großer Muskelgruppen setzt vermehrt wachstumsfördernde Hormone wie Testosteron frei.
  • Zeiteffizienz: Du erzielst mit nur 2-3 Einheiten pro Woche maximale Ergebnisse.

Was sind Grundübungen (Compound Exercises)?

Der Fokus deines Ganzkörperplans sollte auf Grundübungen, auch Verbund- oder Mehrgelenksübungen genannt, liegen. Im Gegensatz zu Isolationsübungen (z.B. Bizeps-Curls), die nur einen Muskel gezielt ansprechen, trainieren Grundübungen mehrere Muskelgruppen und Gelenke gleichzeitig. Sie sind der Königsweg zu funktionaler Kraft und effizientem Muskelaufbau. Zu den wichtigsten Grundübungen gehören:

  • Kniebeugen (Squats): Trainieren die gesamte Bein- und Gesäßmuskulatur sowie den Rumpf.
  • Kreuzheben (Deadlifts): Beanspruchen den gesamten Rücken, die Beine und den Griff. Vorsicht: Hier ist die Technik entscheidend! Alternativen für Anfänger sind Rumänisches Kreuzheben oder Kettlebell Swings.
  • Bankdrücken (Bench Press): Für Brust, vordere Schulter und Trizeps.
  • Rudern (Rows): Stärken den oberen Rücken, die hintere Schulter und den Bizeps.
  • Schulterdrücken (Overhead Press): Baut Kraft und Muskulatur in den Schultern auf.
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Wann ist ein Split-Training sinnvoll?

Ein Split-Training, bei dem du zum Beispiel an einem Tag den Oberkörper und am nächsten den Unterkörper trainierst (Upper/Lower Split), wird erst für fortgeschrittene Athleten relevant. Wenn du mehr als 3-4 Mal pro Woche trainieren möchtest oder deine Muskeln gezielter und mit mehr Volumen belasten musst, um weitere Fortschritte zu erzielen, kann ein Split sinnvoll sein. Für den Anfang ist es jedoch weniger effektiv und unnötig kompliziert.

Sätze, Wiederholungen und Pausen: Die Variablen deines Plans

Du hast deine Übungen ausgewählt – jetzt geht es an die Feineinstellung. Wie oft du eine Bewegung wiederholst (Wiederholungen), wie viele Durchgänge du davon machst (Sätze) und wie lange du dich dazwischen erholst (Pausen), hat einen direkten Einfluss auf das Ergebnis deines Trainings. Diese drei Variablen bestimmen den Charakter deines Trainingsreizes.

Wiederholungen (Reps): Die richtige Spanne für dein Ziel

Die Anzahl der Wiederholungen pro Satz steuert, welche Art von Anpassung du in deinem Körper primär auslöst. Man unterscheidet grob drei Bereiche:

  • Maximalkraft (1-6 Wiederholungen): In diesem Bereich trainierst du primär das Nervensystem und die Fähigkeit, maximales Gewicht zu bewegen. Für blutige Anfänger ist dieser Bereich weniger geeignet.
  • Muskelaufbau / Hypertrophie (8-12 Wiederholungen): Dies ist der ideale Bereich für die meisten Anfänger. Er bietet den besten Kompromiss aus mechanischer Spannung und metabolem Stress, was zu sichtbarem Muskelwachstum führt.
  • Kraftausdauer (15+ Wiederholungen): Hier trainierst du die Ermüdungsresistenz deiner Muskeln. Dies kann ergänzend sinnvoll sein, sollte aber nicht den Fokus deines Plans bilden.

Sätze (Sets): Wie viele Durchgänge sind optimal?

Für einen Anfänger sind 2 bis 3 Arbeitssätze pro Übung völlig ausreichend. Ein Arbeitssatz ist ein Satz, den du mit deinem Zieldurchführungsgewicht ausführst, nachdem du dich eventuell mit leichterem Gewicht aufgewärmt hast. Mehr Sätze würden zu Beginn nur zu unnötiger Erschöpfung führen und die so wichtige Regeneration verlängern. Die Qualität der Ausführung ist hier weitaus wichtiger als die Quantität.

Pausenzeiten: Die unterschätzte Komponente

Die Pausenzeit zwischen den Sätzen ist keine verlorene Zeit, sondern ein aktiver Teil deines Trainings. Sie beeinflusst die Regeneration innerhalb der Trainingseinheit. Als Faustregel gilt:

  • Für Muskelaufbau (8-12 Reps) sind Pausen von 60 bis 90 Sekunden ideal. Diese Zeit reicht aus, um den Muskel für den nächsten Satz vorzubereiten, hält aber den metabolen Stress hoch.
  • Für Maximalkrafttraining sind längere Pausen von 2-5 Minuten nötig, um das Nervensystem vollständig zu erholen.

Hier ist eine zusammenfassende Tabelle für die gängigsten Trainingsziele:

Trainingsziel Wiederholungen Sätze pro Übung Pause zwischen Sätzen
Muskelaufbau (Hypertrophie) 8 – 12 2 – 3 60 – 90 Sekunden
Maximalkraft 1 – 6 3 – 5 2 – 5 Minuten
Kraftausdauer 15+ 2 – 3 30 – 60 Sekunden

Dein erster Ganzkörper-Trainingsplan: Ein konkretes Beispiel

Theorie ist gut, aber jetzt wird es praktisch. Hier findest du einen kompletten Ganzkörper-Trainingsplan, der alle zuvor besprochenen Prinzipien vereint. Dieser Plan ist als Vorlage gedacht, die du 2 bis 3 Mal pro Woche ausführen kannst. Achte darauf, mindestens einen Tag Pause zwischen den Einheiten zu lassen.

Vor dem Training: Das richtige Aufwärmen

Starte niemals kalt ins Training! Ein gutes Aufwärmen von 5-10 Minuten bereitet deinen Körper auf die bevorstehende Belastung vor. Es erhöht deine Körperkerntemperatur, regt das Herz-Kreislauf-System an und „schmiert“ die Gelenke. Ein gutes Warm-up besteht aus:

  • Allgemeines Aufwärmen: 5 Minuten auf dem Crosstrainer, Ruderergometer oder Fahrrad.
  • Dynamisches Dehnen: Bewegungen, die deine Gelenke durch den vollen Bewegungsumfang führen, z.B. Armkreisen, Beinpendel, Rumpfdrehungen.

Der Beispiel-Trainingsplan (für 2-3 Tage/Woche)

Führe bei jeder Übung zuerst einen Aufwärmsatz mit ca. 50% deines Arbeitsgewichts durch, bevor du mit den Arbeitssätzen beginnst. Wähle das Gewicht so, dass die letzten Wiederholungen anspruchsvoll, aber mit sauberer Technik machbar sind.

Übung Sätze Wiederholungen Pause Anmerkung für Anfänger
Goblet Squats (Kniebeugen mit Kurzhantel) 3 8-12 90 Sek. Fokus auf aufrechten Oberkörper und tiefe Hocke.
Langhantel-Rudern 3 8-12 90 Sek. Rücken gerade halten! Alternative: Rudern am Kabelzug.
Bankdrücken mit Kurzhanteln 3 8-12 90 Sek. Kurzhanteln erlauben einen natürlicheren Bewegungsablauf.
Liegestütze 3 So viele wie möglich 60 Sek. Wenn normale Liegestütze zu schwer sind, führe sie auf den Knien aus.
Latzug zur Brust 3 10-15 60 Sek. Bereitet auf Klimmzüge vor und stärkt den Latissimus.
Plank (Unterarmstütz) 3 Halten so lange wie möglich 60 Sek. Körperspannung halten, Gesäß nicht durchhängen lassen.

Nach dem Training: Das Cool-down

Beende deine Einheit mit einem kurzen Cool-down von etwa 5 Minuten. Lockeres Auslaufen oder einige sanfte statische Dehnübungen für die beanspruchte Muskulatur helfen, den Kreislauf herunterzufahren und können die Regeneration einleiten. Halte jede Dehnung für ca. 20-30 Sekunden.

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Progression und Anpassung: So entwickelst du dich weiter

Dein erster Trainingsplan ist ein fantastischer Startpunkt, aber er ist nicht in Stein gemeißelt. Dein Körper wird sich anpassen und stärker werden. Um eine Stagnation – ein sogenanntes Plateau – zu vermeiden, musst du deinen Plan über die Zeit hinweg anpassen. Dies geschieht durch bewusste Progression und die Fähigkeit, auf die Signale deines Körpers zu hören.

Wann und wie du die Belastung steigerst

Das Prinzip der progressiven Belastungssteigerung ist der Schlüssel. Aber wie wendet man es praktisch an? Die einfachste Methode ist, ein Trainingstagebuch zu führen. Notiere dir nach jeder Einheit die Übungen, Gewichte, Sätze und Wiederholungen. So siehst du objektiv, wo du stehst. Eine gute Regel für die Steigerung ist:

Wenn du bei einer Übung in allen drei Arbeitssätzen die obere Grenze deines Wiederholungsziels (z.B. 12 Wiederholungen) mit sauberer Technik schaffst, erhöhst du beim nächsten Training das Gewicht um die kleinstmögliche Stufe (z.B. 1,25 kg oder 2,5 kg pro Seite). Mit dem neuen, höheren Gewicht wirst du wahrscheinlich wieder im unteren Wiederholungsbereich (z.B. 8 Wiederholungen) landen. Von dort arbeitest du dich wieder nach oben. Das ist der Zyklus des Fortschritts.

Höre auf deinen Körper: Das Prinzip der Selbstregulation

Fortschritt ist wichtig, aber nicht um jeden Preis. Lerne, zwischen gutem Muskelkater und schlechtem Schmerz zu unterscheiden. Muskelkater ist ein dumpfer, diffuser Schmerz in den trainierten Muskeln, der 1-2 Tage nach dem Training auftritt. Er ist normal. Ein stechender, scharfer Schmerz, besonders in Gelenken, ist ein Warnsignal. Trainiere niemals in einen solchen Schmerz hinein. Es ist auch völlig in Ordnung, wenn du dich mal nicht fit fühlst. An solchen Tagen kannst du das Gewicht reduzieren (ein sogenannter Deload-Tag) oder das Training ganz ausfallen lassen. Langfristige Konstanz ist wichtiger als eine einzelne perfekte Trainingseinheit.

Wann du den Plan ändern solltest

Nach etwa 8 bis 12 Wochen hat sich dein Körper weitgehend an die Übungen deines Plans gewöhnt. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um neue Reize zu setzen. Das bedeutet nicht, dass du alles über den Haufen werfen musst. Oft reicht es, einige Übungen auszutauschen (z.B. Goblet Squats durch Langhantel-Kniebeugen ersetzen) oder die Wiederholungsbereiche zu variieren, um deinem Körper eine neue Herausforderung zu geben.

Ernährung und Regeneration: Die vergessenen Säulen des Erfolgs

Du kannst den besten Trainingsplan der Welt haben – ohne die richtige Ernährung und ausreichende Regeneration werden deine Erfolge ausbleiben. Das Training im Studio setzt nur den Reiz. Der eigentliche Muskelaufbau und die Anpassung finden in den 23 Stunden des Tages statt, in denen du nicht trainierst. Betrachte diese beiden Faktoren als gleichwertige Partner deines Trainings.

Die Rolle der Ernährung

Deine Nahrung ist der Baustoff für deinen Körper. Für den Muskelaufbau sind zwei Dinge besonders wichtig: Proteine und Energie.
Proteine (Eiweiß) sind die Bausteine deiner Muskulatur. Nach dem Training benötigt dein Körper sie für die Reparatur und den Aufbau der Muskelfasern. Als Faustregel für Kraftsportler gilt eine Zufuhr von etwa 1,6 bis 2,0 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Gute Proteinquellen sind mageres Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte (z.B. Magerquark), aber auch pflanzliche Quellen wie Linsen, Bohnen und Tofu.
Zudem benötigst du genügend Energie in Form von Kalorien, hauptsächlich aus Kohlenhydraten und gesunden Fetten. Kohlenhydrate füllen deine Energiespeicher für das Training, Fette sind wichtig für den Hormonhaushalt. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst und vollwertigen Produkten ist die Basis.

Schlaf: Der ultimative Regenerations-Booster

Schlaf ist die wohl am meisten unterschätzte Komponente für den Trainingserfolg. Während du schläfst, schüttet dein Körper vermehrt Wachstumshormone aus, die für Reparaturprozesse und Muskelaufbau unerlässlich sind. Chronischer Schlafmangel hingegen erhöht das Stresshormon Cortisol, das muskelabbauend wirken kann und die Regeneration behindert. Ziele auf 7 bis 9 Stunden hochwertigen Schlaf pro Nacht. Dies ist keine verlorene Zeit, sondern eine aktive Investition in deine Fitness und Gesundheit.

Aktive Erholung

An deinen trainingsfreien Tagen musst du nicht komplett stillsitzen. Leichte Aktivitäten, bekannt als aktive Erholung, können die Regeneration sogar fördern. Ein Spaziergang, eine lockere Fahrradtour oder sanftes Stretching regen die Durchblutung an und helfen, Stoffwechselabfallprodukte wie Laktat schneller aus den Muskeln abzutransportieren. Dies kann Muskelkater reduzieren und dich schneller wieder fit für die nächste harte Trainingseinheit machen.

kathi dreimuth

Die Autorin
Kathi ist unsere sportliche Allrounderin mit einem besonderen Faible für gesunde Ernährung und Bewegung. Wenn sie nicht gerade neue Rezepte ausprobiert oder auf dem Volleyballplatz steht, ist sie mit ihrem Labrador in der Natur unterwegs.