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Wie du nach einer schlechten Nacht gut durch den Tag kommst

17. Juli 2025

  • Licht und Wasser am Morgen: Beginne den Tag mit Tageslicht und einem großen Glas Wasser, um deine innere Uhr zu stellen und den Körper zu rehydrieren.
  • Proteinreiches Frühstück: Iss ein Frühstück mit viel Eiweiß und komplexen Kohlenhydraten. Das stabilisiert den Blutzucker und liefert langanhaltende Energie ohne ein späteres Tief.
  • Koffein strategisch nutzen: Trinke Kaffee oder grünen Tee in kleinen Dosen am Vormittag. Vermeide Koffein nach 14 Uhr, um deinen Schlaf in der nächsten Nacht nicht zu stören.
  • Bewegung an der frischen Luft: Ein kurzer Spaziergang, besonders in der Mittagspause, kurbelt den Kreislauf an, versorgt das Gehirn mit Sauerstoff und verbessert die Stimmung.
  • Der richtige Powernap: Ein kurzer Mittagsschlaf von 10 bis 20 Minuten kann die Leistungsfähigkeit deutlich steigern, ohne dass du dich danach benommen fühlst.
  • Aufgaben priorisieren: Erledige anspruchsvolle Aufgaben am Vormittag, wenn deine Konzentration noch am höchsten ist. Sei nachsichtig mit dir selbst und passe deine Erwartungen an.
  • Leichte Kost und viel trinken: Bevorzuge leichte Mahlzeiten und trinke über den Tag verteilt ausreichend Wasser. Vermeide schwere, fettige Speisen und zuckerhaltige Snacks.
  • Den Abend zur Erholung nutzen: Etabliere eine entspannende Abendroutine ohne Alkohol und Bildschirme, um deinen Körper auf eine erholsame Nacht vorzubereiten und den Teufelskreis zu durchbrechen.

Die unmittelbaren Folgen einer schlaflosen Nacht: Was in deinem Körper passiert

Eine Nacht mit wenig oder schlechtem Schlaf bleibt selten ohne Folgen. Du fühlst dich nicht nur müde und gerädert – in deinem Körper laufen komplexe Prozesse ab, die deine Leistungsfähigkeit und dein Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Schlafmangel ist für den Organismus purer Stress. Der Körper schüttet vermehrt das Stresshormon Cortisol aus, was dich nervös, reizbar und unruhig machen kann. Gleichzeitig gerät dein Hormonhaushalt, der für Hunger und Sättigung zuständig ist, aus dem Gleichgewicht. Das Hormon Ghrelin, das den Appetit anregt, wird vermehrt produziert, während das Sättigungshormon Leptin sinkt. Das ist der Grund, warum du nach einer kurzen Nacht oft Heißhunger auf ungesunde, kalorienreiche Lebensmittel hast.

Besonders betroffen ist jedoch dein Gehirn. Die kognitiven Fähigkeiten wie Konzentration, Aufmerksamkeit und Problemlösung leiden erheblich. Der präfrontale Kortex, der für logisches Denken und Entscheidungen zuständig ist, arbeitet nur noch auf Sparflamme. Einfache Aufgaben fallen plötzlich schwer, du machst mehr Fehler und deine Reaktionszeit verlangsamt sich. Auch das Gedächtnis ist beeinträchtigt. Während des Tiefschlafs verarbeitet und speichert das Gehirn Informationen des Tages. Fehlt dieser Prozess, können Erinnerungen nur schwer gefestigt werden. Du fühlst dich vergesslich und hast Schwierigkeiten, neue Informationen aufzunehmen. Das Verständnis dieser Zusammenhänge ist der erste Schritt, um den Tag bewusst und strategisch zu gestalten.

Der Morgen danach: Der richtige Start in den Tag

Der Morgen nach einer schlechten Nacht entscheidet darüber, wie du den restlichen Tag bewältigen wirst. Anstatt den „Snooze“-Knopf zu drücken und den unvermeidlichen Start hinauszuzögern, solltest du aktiv werden. Dein Körper braucht jetzt klare Signale, um aus dem Nacht- in den Tagmodus zu schalten. Die ersten 60 Minuten sind dabei entscheidend, um die Weichen richtig zu stellen und die negativen Effekte der Müdigkeit so gut wie möglich abzufedern.

Licht, Luft und Wasser: Die Wecksignale für deinen Körper

Der stärkste Taktgeber für deine innere Uhr (zirkadianer Rhythmus) ist Tageslicht. Sobald Licht auf die Netzhaut deiner Augen trifft, wird die Produktion des Schlafhormons Melatonin gedrosselt. Öffne also direkt nach dem Aufwachen die Vorhänge oder Rollläden. Noch besser ist es, für einige Minuten auf den Balkon, die Terrasse oder ans offene Fenster zu treten. Die Kombination aus Licht und frischer Luft signalisiert deinem Gehirn unmissverständlich: Der Tag hat begonnen. Genauso wichtig ist die Rehydration. Über Nacht verliert der Körper durch Schwitzen und Atmen Flüssigkeit. Ein großes Glas stilles Wasser direkt nach dem Aufstehen füllt die Speicher wieder auf, regt den Stoffwechsel an und hilft dabei, die morgendliche Trägheit zu überwinden. Widerstehe der Versuchung, sofort zum Kaffee zu greifen – Wasser ist der erste und wichtigste Schritt.

Das richtige Frühstück: Energie ohne den Zucker-Crash

Nach einer schlaflosen Nacht verlangt der Körper oft nach schneller Energie in Form von Zucker. Ein süßes Croissant oder zuckerhaltige Cornflakes scheinen verlockend, führen aber zu einem schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels, gefolgt von einem umso tieferen Absturz. Dieses Tief würde deine Müdigkeit nur noch verstärken. Wähle stattdessen ein Frühstück, das reich an Proteinen, gesunden Fetten und komplexen Kohlenhydraten ist. Eine gute Wahl wäre zum Beispiel ein Rührei mit Vollkornbrot und etwas Avocado, ein Porridge aus Haferflocken mit Nüssen und Beeren oder ein Quark mit Früchten. Diese Kombination sorgt für eine lang anhaltende und stabile Energiezufuhr, die dich durch den Vormittag trägt, ohne dass du in ein Leistungstief fällst.

Koffein als Helfer: Strategischer Einsatz statt Dauerbeschuss

Für die meisten Menschen ist Kaffee der erste Gedanke nach einer zu kurzen Nacht. Und tatsächlich: Koffein kann ein wirksamer Helfer sein, um die Müdigkeit zu vertreiben. Es wirkt, indem es im Gehirn die Rezeptoren für den Botenstoff Adenosin blockiert. Adenosin sammelt sich über den Tag an und signalisiert dem Körper Müdigkeit. Blockiert Koffein diese Andockstellen, fühlen wir uns wacher und aufmerksamer. Der Fehler, den viele machen, ist jedoch ein unkontrollierter Konsum. Ein riesiger Becher Kaffee am Morgen mag kurzfristig helfen, führt aber oft zu Nervosität und einem späteren Energieabfall. Viel effektiver ist ein strategischer Ansatz, der die Wirkung optimiert und die Nachteile minimiert.

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Wann und wie viel Kaffee wirklich hilft

Experten raten dazu, den ersten Kaffee nicht direkt nach dem Aufwachen zu trinken. Dein Körper produziert morgens natürlicherweise viel Cortisol, was dich bereits wach macht. Warte lieber 60 bis 90 Minuten. Dann, wenn der Cortisolspiegel langsam sinkt, kann das Koffein seine Wirkung am besten entfalten. Anstatt einer großen Menge auf einmal, sind kleinere Dosen über den Vormittag verteilt sinnvoller. Eine kleine Tasse Kaffee am Morgen und eine weitere gegen Mittag können die Konzentration stabil halten. Wichtig ist jedoch, den Konsum rechtzeitig zu beenden. Koffein hat eine lange Halbwertszeit. Trinke deinen letzten Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke idealerweise vor 14 Uhr. Ansonsten riskierst du, dass das Koffein deinen Schlaf in der kommenden Nacht stört und du in einen Teufelskreis aus schlechtem Schlaf und übermäßigem Kaffeekonsum gerätst.

Alternativen zu Kaffee

Wenn du empfindlich auf Kaffee reagierst oder nach einer Alternative suchst, ist grüner Tee eine exzellente Wahl. Er enthält ebenfalls Koffein, jedoch meist in geringerer Dosis. Der entscheidende Vorteil von grünem Tee ist die Aminosäure L-Theanin. Sie wirkt beruhigend und fördert die Konzentration, ohne die Nervosität, die Kaffee manchmal auslöst. Die Kombination aus Koffein und L-Theanin sorgt für einen Zustand wacher Gelassenheit. Auch Mate-Tee ist eine gute Alternative, die anregend wirkt und den Kreislauf in Schwung bringt.

Bewegung und frische Luft: Der natürliche Energie-Booster

Wenn du dich müde und schlapp fühlst, ist der Gedanke an Sport oft das Letzte, worauf du Lust hast. Doch gerade sanfte Bewegung ist eines der wirksamsten Mittel gegen die Trägheit nach einer schlechten Nacht. Es geht nicht darum, sportliche Höchstleistungen zu vollbringen, sondern darum, den Körper gezielt zu aktivieren. Bewegung kurbelt den Kreislauf an, erhöht die Herzfrequenz und verbessert die Sauerstoffversorgung im gesamten Körper, insbesondere im Gehirn. Dies führt zu einer unmittelbaren Steigerung der Wachheit und Konzentration. Zudem werden durch körperliche Aktivität Endorphine freigesetzt, die als natürliche Stimmungsaufheller wirken und die Reizbarkeit, die oft mit Schlafmangel einhergeht, reduzieren können.

Warum ein Spaziergang besser ist als ein Nickerchen am Vormittag

Am Vormittag verspüren viele nach einer kurzen Nacht ein erstes Tief. Die Versuchung, sich kurz hinzulegen, ist groß. Doch ein Spaziergang an der frischen Luft ist zu diesem Zeitpunkt die bessere Wahl. Ein zügiger 15-minütiger Spaziergang kann die Energie für mehrere Stunden steigern. Das Tageslicht hilft zusätzlich, deine innere Uhr zu synchronisieren, während die Bewegung den Blutfluss zum Gehirn fördert. Ein Nickerchen am Vormittag hingegen kann deinen Schlafrhythmus durcheinanderbringen und es dir erschweren, in der folgenden Nacht einzuschlafen. Hebe dir den Powernap lieber für das natürliche Leistungstief am frühen Nachmittag auf.

Sanfte Übungen für den Kreislauf

Du musst kein intensives Workout absolvieren. Im Gegenteil: Da dein Körper durch den Schlafmangel bereits unter Stress steht und deine Koordinationsfähigkeit eingeschränkt ist, steigt das Verletzungsrisiko bei anstrengendem Sport. Setze stattdessen auf sanfte Bewegungseinheiten. Nutze deine Mittagspause für einen Spaziergang im Park. Wenn du im Büro arbeitest, nimm die Treppe statt des Aufzugs. Stehe regelmäßig auf, strecke dich und mache ein paar leichte Dehnübungen. Selbst kleine Bewegungseinheiten, über den Tag verteilt, summieren sich und helfen dir, wacher und fokussierter zu bleiben, ohne deinen Körper zusätzlich zu belasten.

Die Kunst des Powernaps: Richtig dösen für neue Kraft

Ein kurzer Mittagsschlaf, oft als Powernap bezeichnet, ist eine wissenschaftlich belegte Methode, um die negativen Auswirkungen von Schlafmangel effektiv zu bekämpfen. Richtig durchgeführt, kann ein Powernap die kognitive Leistungsfähigkeit, das Gedächtnis und die Stimmung signifikant verbessern. Er ist wie ein Neustart für dein Gehirn. Viele Menschen scheuen sich jedoch davor, aus Angst, danach noch müder und benommener zu sein als zuvor. Dieses Phänomen, bekannt als Schlafträgheit oder Schlafinerzität, tritt auf, wenn man aus einer tiefen Schlafphase aufwacht. Das Geheimnis eines erfolgreichen Powernaps liegt daher in der richtigen Dauer und dem perfekten Timing, um genau das zu vermeiden.

Der perfekte Zeitpunkt und die ideale Dauer

Der beste Zeitpunkt für einen Powernap ist am frühen Nachmittag, typischerweise zwischen 13 und 15 Uhr. In diesem Zeitfenster erleben die meisten Menschen ein natürliches Leistungstief, das Teil unseres biologischen Rhythmus ist. Ein Nickerchen zu dieser Zeit stört den Nachtschlaf am wenigsten. Die Dauer ist der entscheidende Faktor für die Wirkung. Ein idealer Powernap dauert nur 10 bis 20 Minuten. In dieser kurzen Zeitspanne bleibst du in leichten Schlafphasen und gleitest nicht in den Tiefschlaf ab. Das Ergebnis: Du wachst erfrischt und leistungsfähig auf. Ein längerer Schlaf von etwa 90 Minuten kann ebenfalls vorteilhaft sein, da er einen vollständigen Schlafzyklus (von leichten über tiefe bis hin zu REM-Phasen) umfasst. Dies ist jedoch im Alltag oft schwer umzusetzen und birgt bei falschem Timing das Risiko, den Nachtschlaf zu beeinträchtigen.

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Hier ist eine Übersicht, wie unterschiedliche Nap-Dauern wirken:

Dauer des Naps Wirkung und Effekte Ideal für
10-20 Minuten Steigert Wachheit und Konzentration. Kein Abgleiten in den Tiefschlaf, daher kein Gefühl der Benommenheit (Schlafträgheit) nach dem Aufwachen. Den schnellen Energie-Kick im Arbeitsalltag.
30 Minuten Kann zu Schlafträgheit führen, da man oft mitten in der Tiefschlafphase aufwacht. Die Erholung setzt erst nach ca. 30 Minuten ein. Eher zu vermeiden, wenn man schnell wieder fit sein muss.
60 Minuten Führt bereits in den Tiefschlaf, was gut für die Gedächtniskonsolidierung ist. Allerdings ist die Schlafträgheit nach dem Aufwachen wahrscheinlich. Wenn Zeit ist, die Benommenheit danach „auszusitzen“.
90 Minuten Umfasst einen vollen Schlafzyklus, inklusive REM-Schlaf. Verbessert die Kreativität und das emotionale Gedächtnis. Weniger Schlafträgheit. Wenn ausreichend Zeit vorhanden ist, z.B. am Wochenende.

Ernährung im Tagesverlauf: Den Körper klug mit Nährstoffen versorgen

Die richtige Ernährung spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, einen Tag mit Schlafmangel zu überstehen. Wie bereits erwähnt, bringt Müdigkeit unseren Hormonhaushalt durcheinander und steigert den Appetit auf schnelle, ungesunde Energiequellen wie Zucker und Fett. Diesem Verlangen nachzugeben, ist jedoch kontraproduktiv. Ein Donut oder eine Tüte Chips mag für einen kurzen Moment Befriedigung verschaffen, führt aber unweigerlich zu einem Blutzucker-Crash, der dich noch müder und unkonzentrierter macht. Der Schlüssel liegt darin, den Körper über den gesamten Tag verteilt mit den richtigen Nährstoffen zu versorgen, um den Energielevel stabil zu halten und Heißhungerattacken zu vermeiden.

Das Mittagessen: Leicht und nahrhaft statt schwer und träge

Das gefürchtete Mittagstief wird durch Schlafmangel potenziert. Ein schweres, fettiges oder kohlenhydratreiches Mittagessen, wie eine große Portion Pasta oder ein Schnitzel mit Pommes, zwingt deinen Verdauungstrakt zu Schwerstarbeit. Der Körper leitet Blut und Energie in den Magen, was zu Lasten des Gehirns geht. Die Folge ist massive Müdigkeit. Wähle stattdessen eine leichte, aber nahrhafte Mahlzeit. Ein großer gemischter Salat mit einer Proteinquelle wie Hähnchenbrust, Kichererbsen oder Feta ist ideal. Auch eine Gemüsesuppe oder ein Gericht mit viel Gemüse und magerem Fisch versorgt dich mit wichtigen Vitaminen und Nährstoffen, ohne dich zu beschweren. So bleibt mehr Energie für deinen Kopf.

Snacks und Hydration

Auch zwischen den Mahlzeiten ist eine kluge Wahl entscheidend. Wenn am Nachmittag der kleine Hunger kommt, greife nicht zu Schokoriegeln oder Keksen. Bessere Alternativen sind eine Handvoll Nüsse, die gesunde Fette und Proteine liefern, ein Naturjoghurt oder ein Apfel. Diese Snacks halten den Blutzuckerspiegel konstant. Noch wichtiger ist die Hydration. Dehydration ist ein häufiger, aber oft übersehener Grund für Müdigkeit und Kopfschmerzen. Stelle sicher, dass du über den Tag verteilt ausreichend Wasser oder ungesüßten Tee trinkst. Eine Wasserflasche auf dem Schreibtisch kann als ständige Erinnerung dienen.

Arbeits- und Alltagsmanagement: So bewältigst du deine Aufgaben

Ein Tag mit Schlafmangel stellt eine besondere Herausforderung für deine Produktivität und dein Stresslevel dar. Deine Fähigkeit, dich zu konzentrieren, komplexe Probleme zu lösen und kreative Ideen zu entwickeln, ist deutlich reduziert. Es ist unrealistisch und frustrierend, von sich selbst die gleiche Leistung wie nach einer erholsamen Nacht zu erwarten. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einem angepassten Management deines Tages. Es geht darum, deine begrenzten Energieressourcen clever einzusetzen, Prioritäten zu setzen und nachsichtig mit dir selbst zu sein. Anstatt gegen die Müdigkeit anzukämpfen, solltest du mit ihr arbeiten.

Prioritäten setzen und den Tag strukturieren

Nutze die Phasen, in denen du dich am fittesten fühlst, strategisch. Typischerweise ist die Konzentration am Vormittag nach dem ersten Kaffee und Frühstück am höchsten. Plane deine anspruchsvollsten Aufgaben, die hohe Konzentration erfordern, genau für dieses Zeitfenster. Dieses Vorgehen wird auch als „Front-Loading“ bezeichnet. Erledige das Wichtigste zuerst. Aufgaben, die weniger geistige Anstrengung erfordern, wie das Beantworten von Routine-E-Mails, das Sortieren von Unterlagen oder die Vorbereitung von Meetings, kannst du auf den Nachmittag verschieben, wenn deine Energie nachlässt. Eine klare To-Do-Liste, nach Prioritäten geordnet, hilft dir, den Überblick zu behalten und dich nicht zu verzetteln.

Pausen bewusst gestalten

An einem müden Tag sind Pausen noch wichtiger als sonst. Kurze, aber regelmäßige Unterbrechungen helfen dem Gehirn, sich zu erholen. Die Pomodoro-Technik, bei der du 25 Minuten konzentriert arbeitest und dann eine 5-minütige Pause machst, kann hier sehr wirksam sein. Nutze diese Pausen aber richtig. Anstatt passiv durch soziale Medien zu scrollen, was die Augen weiter anstrengt, solltest du aktiv entspannen. Stehe auf, gehe ein paar Schritte, hole dir ein Glas Wasser, schaue aus dem Fenster oder mache ein paar Dehnübungen. Diese kurzen Momente der Bewegung und des Abschaltens vom Bildschirm sind kleine Energie-Injektionen, die dir helfen, den Tag zu überstehen.

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Der Abend: Weichen stellen für eine erholsame Nacht

Der Tag neigt sich dem Ende zu, und du hast es fast geschafft. Jetzt ist es entscheidend, den Abend richtig zu gestalten, um aus dem Teufelskreis der Schlaflosigkeit auszubrechen. Das oberste Ziel ist es, die kommende Nacht so erholsam wie möglich zu machen. Viele neigen dazu, extrem früh ins Bett zu gehen, um den verpassten Schlaf „nachzuholen“. Das kann jedoch den Schlafrhythmus weiter stören. Ebenso kontraproduktiv ist es, den Abend mit Aktivitäten zu füllen, die den Körper auf Hochtouren bringen. Ein ruhiger, strukturierter Abend bereitet deinen Körper und Geist optimal auf den Schlaf vor und legt den Grundstein für einen besseren nächsten Tag.

Das richtige Abendessen und der Verzicht auf Genussmittel

Ein üppiges, schweres Abendessen kurz vor dem Schlafengehen zwingt deinen Verdauungsapparat zu Überstunden und kann den Schlaf stören. Wähle eine leichte, gut verdauliche Mahlzeit, die reich an komplexen Kohlenhydraten und Proteinen ist, wie zum Beispiel Gemüse mit Hähnchen oder eine Suppe. Vermeide scharfe oder sehr fettige Speisen. Besonders wichtig ist der Umgang mit Alkohol. Ein Glas Wein oder Bier mag zwar entspannend wirken und das Einschlafen erleichtern, doch der Schein trügt. Alkohol stört die Schlafarchitektur erheblich, insbesondere den wichtigen REM-Schlaf in der zweiten Nachthälfte. Der Schlaf wird unruhiger und weniger erholsam. Verzichte an diesem Abend also am besten komplett darauf.

Eine entspannende Abendroutine etablieren

Signalisiere deinem Körper, dass es Zeit ist, herunterzufahren. Schaffe eine Pufferzone von mindestens 60 Minuten zwischen deinen Tagesaktivitäten und dem Zubettgehen. In dieser Zeit solltest du auf Bildschirme verzichten. Das blaue Licht von Smartphones, Tablets und Fernsehern hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin und macht es schwerer, einzuschlafen. Lies stattdessen ein Buch, höre ruhige Musik oder ein Hörbuch, nimm ein warmes Bad (der anschließende Temperaturabfall macht müde) oder mache leichte Dehn- und Entspannungsübungen. Halte dich an deine gewohnte Schlafenszeit, auch wenn du dich schon früher müde fühlst. Das hilft deiner inneren Uhr, sich wieder zu stabilisieren und in einen gesunden Rhythmus zurückzufinden.

Prävention: Was du tun kannst, damit eine schlechte Nacht die Ausnahme bleibt

Einen Tag nach einer schlechten Nacht zu überstehen, ist eine Sache. Noch besser ist es jedoch, dafür zu sorgen, dass solche Nächte gar nicht erst zur Regel werden. Chronischer Schlafmangel kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben, von einem geschwächten Immunsystem bis hin zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychische Probleme. Die gute Nachricht ist, dass du durch bewusste Gewohnheiten und eine gute Schlafhygiene die Wahrscheinlichkeit für erholsame Nächte deutlich erhöhen kannst. Prävention ist hier der nachhaltigste Ansatz für mehr Energie und Wohlbefinden im Alltag.

Die Grundlagen der Schlafhygiene

Unter Schlafhygiene versteht man eine Reihe von Verhaltensweisen, die einen gesunden Schlaf fördern. Diese Routinen helfen deinem Körper, einen stabilen Schlaf-Wach-Rhythmus zu entwickeln. Zu den wichtigsten Säulen gehören:

  • Regelmäßigkeit: Gehe jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett und stehe zur gleichen Zeit auf – auch am Wochenende. Das ist der stärkste Anker für deine innere Uhr.
  • Die richtige Schlafumgebung: Dein Schlafzimmer sollte ein Ort der Ruhe sein. Sorge dafür, dass es kühl (ca. 18°C), dunkel und leise ist. Investiere in eine gute Matratze und bequeme Kissen.
  • Das Bett nur zum Schlafen nutzen: Vermeide es, im Bett zu arbeiten, zu essen oder fernzusehen. Dein Gehirn soll das Bett ausschließlich mit Schlaf und Entspannung assoziieren.

Stressmanagement als Schlüssel zu gutem Schlaf

Einer der häufigsten Gründe für schlechten Schlaf ist ein Kopf voller Sorgen und Gedanken, die dich nicht zur Ruhe kommen lassen. Aktives Stressmanagement am Tag und vor dem Zubettgehen kann hier Wunder wirken. Finde Techniken, die für dich funktionieren. Das kann eine kurze Meditations- oder Achtsamkeitsübung am Abend sein, um den Geist zu beruhigen. Manchen hilft es, Sorgen und Aufgaben für den nächsten Tag in ein Notizbuch zu schreiben, um den Kopf „freizumachen“. Auch regelmäßige Bewegung am Tag ist ein exzellenter Stresskiller. Wenn du trotz guter Schlafhygiene und Stressbewältigung regelmäßig unter Schlafproblemen leidest, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Gespräch mit deinem Hausarzt oder einem Schlafmediziner kann helfen, mögliche Ursachen zu klären und gezielte Lösungen zu finden.

kathi dreimuth

Die Autorin
Kathi ist unsere sportliche Allrounderin mit einem besonderen Faible für gesunde Ernährung und Bewegung. Wenn sie nicht gerade neue Rezepte ausprobiert oder auf dem Volleyballplatz steht, ist sie mit ihrem Labrador in der Natur unterwegs.