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Warum Korrelation nicht gleich Kausalität ist

17. Juli 2025

  • Korrelation ist nicht Kausalität: Eine Korrelation beschreibt lediglich einen statistischen Zusammenhang, bei dem sich zwei Variablen in ähnlicher Weise verändern. Sie sagt nichts über eine Ursache-Wirkungs-Beziehung aus.
  • Kausalität als Ursache und Wirkung: Kausalität bedeutet, dass eine Veränderung in einer Variable direkt eine Veränderung in einer anderen Variable verursacht. Dies ist ein nachgewiesenes Ursache-Wirkungs-Prinzip.
  • Häufige Fehlschlüsse: Oft stecken hinter einer starken Korrelation sogenannte Störvariablen (ein dritter Faktor, der beide Variablen beeinflusst), reiner Zufall oder eine umgekehrte Kausalität.
  • Beweis durch Experimente: Um Kausalität wissenschaftlich zu beweisen, sind kontrollierte Experimente, insbesondere randomisierte kontrollierte Studien (RCTs), der Goldstandard. Beobachtungsstudien allein reichen nicht aus.
  • Kritisches Denken ist entscheidend: Die Fähigkeit, zwischen Korrelation und Kausalität zu unterscheiden, ist eine Schlüsselkompetenz, um voreilige Schlüsse im Alltag, in den Medien und sogar in der Wissenschaft zu vermeiden.

Die Grundlagen: Was bedeuten Korrelation und Kausalität?

In unserem datengetriebenen Alltag werden wir ständig mit Schlagzeilen und Behauptungen konfrontiert, die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Dingen herstellen. Doch um diese Informationen richtig einordnen zu können, müssen wir zwei fundamentale Begriffe verstehen: Korrelation und Kausalität. Obwohl sie oft verwechselt werden, beschreiben sie zwei völlig unterschiedliche Konzepte.

Eine Korrelation ist ein rein statistisches Maß. Sie beschreibt, dass zwischen zwei Variablen ein Zusammenhang besteht. Wenn sich Variable A ändert, ändert sich auch Variable B in einer vorhersagbaren Weise. Man unterscheidet zwischen einer positiven Korrelation (beide Variablen steigen oder fallen gemeinsam, z. B. je mehr die Sonne scheint, desto mehr Eis wird verkauft) und einer negativen Korrelation (während eine Variable steigt, fällt die andere, z. B. je mehr Stunden man pro Woche Sport treibt, desto niedriger ist oft der Ruhepuls). Eine Korrelation ist also eine reine Beobachtung eines Musters, ohne eine Aussage über den Grund dafür zu treffen.

Die Kausalität geht einen entscheidenden Schritt weiter. Sie beschreibt eine handfeste Ursache-Wirkungs-Beziehung. Das bedeutet: Variable A ist nicht nur mit Variable B verbunden, sondern sie verursacht die Veränderung in Variable B direkt. Ein klassisches Beispiel ist das Drücken eines Lichtschalters (Ursache), das dazu führt, dass die Lampe leuchtet (Wirkung). Hier gibt es einen klaren Mechanismus, der die beiden Ereignisse verbindet. Der entscheidende Punkt ist: Jede Kausalität beinhaltet eine Korrelation, aber bei weitem nicht jede Korrelation beruht auf einer Kausalität.

Wenn Zahlen lügen: Berühmte Beispiele für Scheinkorrelationen

Die Welt ist voller faszinierender, aber irreführender Zusammenhänge. Diese sogenannten Scheinkorrelationen (engl. spurious correlations) sind das beste Beispiel dafür, warum man Korrelationen niemals mit Kausalität gleichsetzen darf. Sie verdeutlichen auf unterhaltsame Weise, wie schnell man in die Irre geführt werden kann, wenn man nicht nach der wahren Ursache fragt.

Ein klassisches deutsches Beispiel ist der Zusammenhang zwischen der Anzahl der Störche und der Geburtenrate in bestimmten Regionen. Über viele Jahre hinweg konnte man beobachten: Wo es mehr Störche gab, kamen auch mehr Babys zur Welt. Führt das zu dem Schluss, dass der Klapperstorch die Kinder bringt? Natürlich nicht. Die wahre Ursache ist eine dritte, unsichtbare Variable: der Grad der Ländlichkeit. In ländlichen Gebieten gibt es traditionell mehr Nistplätze für Störche und gleichzeitig tendenziell höhere Geburtenraten als in der Stadt. Der Storch und die Babys haben also nichts miteinander zu tun; beide werden von einem dritten Faktor beeinflusst.

Ein weiteres berühmtes Beispiel ist die starke positive Korrelation zwischen dem Verkauf von Speiseeis und der Anzahl von Hai-Angriffen. Wenn die Eisverkäufe steigen, gibt es auch mehr Hai-Angriffe. Verleitet der Genuss von Eis Haie dazu, Menschen anzugreifen? Die Erklärung ist viel simpler: Der gemeinsame Nenner ist das heiße Sommerwetter. Bei Hitze kaufen mehr Menschen Eis und gleichzeitig gehen mehr Menschen im Meer schwimmen, was die Wahrscheinlichkeit einer Begegnung mit einem Hai rein statistisch erhöht.

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Die Tücken der Interpretation: Warum wir so leicht in die Korrelationsfalle tappen

Die Neigung, in Korrelationen sofort eine Ursache zu sehen, ist tief in unserer menschlichen Psyche verankert. Unser Gehirn ist eine hochentwickelte Maschine zur Mustererkennung. Diese Fähigkeit war überlebenswichtig in unserer Evolution, doch in der modernen, komplexen Welt führt sie uns oft zu voreiligen und falschen Schlussfolgerungen. Es gibt mehrere psychologische Effekte, die diese Korrelationsfalle begünstigen.

Einer der bekanntesten ist der „Post hoc, ergo propter hoc“-Fehlschluss. Das ist lateinisch und bedeutet: „Danach, also deswegen“. Wir beobachten, dass Ereignis B nach Ereignis A eintritt, und schließen daraus fälschlicherweise, dass A die Ursache für B sein muss. Ein Beispiel: Sie bekommen eine Erkältung, nehmen ein neues Vitaminpräparat und nach wenigen Tagen sind Sie wieder gesund. Sofort denken Sie, das Präparat habe Sie geheilt. Dabei ignorieren Sie, dass die meisten Erkältungen von selbst ausheilen. Die zeitliche Abfolge allein ist kein Beweis für einen kausalen Zusammenhang.

Ein weiterer Faktor ist der Bestätigungsfehler (Confirmation Bias). Wir neigen dazu, Informationen so zu interpretieren, dass sie unsere bereits bestehenden Überzeugungen und Hypothesen bestätigen. Wenn wir glauben, dass Zucker Kinder hyperaktiv macht, wird uns jedes aufgedrehte Kind nach einem Stück Kuchen als Beweis für unsere Theorie erscheinen. Dabei übersehen wir all die Male, in denen Kinder auch ohne Zucker aufgedreht sind oder nach Süßigkeiten ruhig bleiben.

Die drei möglichen Erklärungen für eine Korrelation

Wenn Sie auf eine statistische Korrelation zwischen zwei Variablen, nennen wir sie A und B, stoßen, sollten Sie nicht sofort auf eine Kausalität schließen. Stattdessen gibt es immer drei grundlegende Möglichkeiten, die Sie in Betracht ziehen müssen, um die Situation korrekt zu bewerten. Ein systematisches Durchdenken dieser Optionen ist ein Kernelement des kritischen Denkens.

A verursacht B (Echte Kausalität)

Dies ist die naheliegendste Interpretation, aber auch die, die am sorgfältigsten bewiesen werden muss. Es ist möglich, dass die beobachtete Korrelation tatsächlich auf einer direkten Ursache-Wirkungs-Beziehung beruht. Zum Beispiel korreliert die Menge des Düngers (A), die auf ein Feld ausgebracht wird, mit dem Ernteertrag (B). Hier gibt es einen plausiblen biologischen Mechanismus, der diesen Zusammenhang erklärt. Aber selbst hier muss dies durch kontrollierte Experimente bestätigt werden, um andere Faktoren auszuschließen.

B verursacht A (Umgekehrte Kausalität)

Manchmal ist die Richtung des vermuteten Pfeils genau falsch herum. Man spricht hier von umgekehrter Kausalität. Ein gutes Beispiel: Eine Studie stellt fest, dass Menschen, die häufiger beim Arzt sind, im Durchschnitt kränker sind. Wäre die Schlussfolgerung „Arztbesuche machen krank“ korrekt? Natürlich nicht. Die Kausalität ist umgekehrt: Krank zu sein (B) ist die Ursache dafür, dass man häufiger einen Arzt aufsucht (A). Ein weiteres Beispiel: An Orten mit großen Bränden sind immer viele Feuerwehrleute. Aber die Feuerwehrleute verursachen nicht das Feuer; das Feuer verursacht die Anwesenheit der Feuerwehr.

C verursacht A und B (Störvariable)

Dies ist die häufigste und tückischste Falle. Eine dritte, oft übersehene Variable – eine sogenannte Störvariable oder Drittvariable (C) – beeinflusst sowohl A als auch B und erzeugt so den Anschein eines direkten Zusammenhangs. Das Beispiel von Eisverkäufen (A) und Hai-Angriffen (B) passt perfekt hierher. Die Störvariable C ist das heiße Wetter, das sowohl den Eiskonsum als auch die Badeaktivitäten im Meer fördert. Ohne die Berücksichtigung des Wetters entsteht eine irreführende Scheinkorrelation.

Der Goldstandard: Wie Wissenschaftler Kausalität nachweisen

Da Korrelationen so irreführend sein können, benötigt die Wissenschaft strenge Methoden, um echte Kausalität zweifelsfrei nachzuweisen. Einfache Beobachtungsstudien, die nur Korrelationen aufdecken, sind dafür nicht ausreichend. Sie können zwar wichtige Hypothesen liefern, aber der Beweis erfordert ein experimentelles Design. Der anerkannte Goldstandard für den Nachweis von Kausalität ist die randomisierte kontrollierte Studie (RCT).

Das Prinzip einer RCT ist systematisch und darauf ausgelegt, Störfaktoren gezielt auszuschalten. Zuerst werden Studienteilnehmer zufällig (randomisiert) in zwei oder mehr Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe, die Experimentalgruppe, erhält die zu testende Behandlung (z. B. ein neues Medikament, eine bestimmte Diät oder ein Trainingsprogramm). Die andere Gruppe, die Kontrollgruppe, erhält entweder eine Standardbehandlung oder ein Placebo (eine Scheinbehandlung ohne Wirkstoff). Die zufällige Zuteilung ist entscheidend, denn sie sorgt dafür, dass bekannte und unbekannte Störvariablen wie Alter, Geschlecht oder Lebensstil statistisch gleichmäßig auf beide Gruppen verteilt sind.

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Im Idealfall ist die Studie „verblindet“, was bedeutet, dass die Teilnehmer nicht wissen, ob sie die echte Behandlung oder das Placebo erhalten. Bei einer „Doppelblindstudie“ wissen sogar die durchführenden Forscher und Ärzte es nicht, um unbewusste Beeinflussungen zu vermeiden. Nach einem festgelegten Zeitraum werden die Ergebnisse beider Gruppen verglichen. Wenn die Experimentalgruppe eine signifikant bessere Entwicklung zeigt als die Kontrollgruppe, kann man mit hoher Sicherheit darauf schließen, dass die Behandlung die Ursache für diesen Unterschied ist.

Korrelation vs. Kausalität im Alltag: So erkennen Sie Fehlschlüsse

Die Fähigkeit, zwischen Korrelation und Kausalität zu unterscheiden, ist keine rein akademische Übung. Sie ist eine entscheidende Kompetenz für den Alltag, um sich vor Falschinformationen und teuren Fehlentscheidungen zu schützen. Fehlschlüsse lauern überall: in den Medien, in der Werbung und sogar in gut gemeinten Ratschlägen von Freunden.

Achten Sie besonders auf reißerische Schlagzeilen in den Medien. Oft werden die Ergebnisse von Beobachtungsstudien verkürzt und als kausaler Fakt dargestellt. Eine Überschrift wie „Studie beweist: Kaffeetrinker leben länger!“ suggeriert eine direkte Ursache-Wirkungs-Beziehung. Fragen Sie sich hier kritisch: Handelt es sich um eine Korrelationsstudie? Könnte es sein, dass Kaffeetrinker auch andere gesunde Gewohnheiten haben (Störvariable), wie z. B. einen aktiveren sozialen Lebensstil? Wurde wirklich eine Kausalität nachgewiesen oder nur ein Zusammenhang beobachtet?

Auch in Werbung und Politik wird dieses Prinzip gezielt eingesetzt. Ein Politiker könnte behaupten: „Seit meinem Amtsantritt ist die Arbeitslosigkeit gesunken.“ Dies ist eine Korrelation, aber kein Beweis, dass seine Politik die alleinige Ursache war. Vielleicht hat sich die globale Wirtschaftslage einfach verbessert. Die Werbung ist voll von „Post hoc, ergo propter hoc“-Argumenten: „Nutzen Sie unser Produkt und Sie werden erfolgreich sein.“ Seien Sie stets skeptisch, wenn eine einfache Lösung für ein komplexes Problem angeboten wird, die nur auf einem zeitlichen Zusammenhang beruht.

Die Rolle der Störvariablen: Der unsichtbare Dritte

Das Konzept der Störvariable (auch Konfundierungsvariable oder Drittvariable genannt) ist der Schlüssel zum Verständnis der meisten Scheinkorrelationen. Es ist der „unsichtbare Dritte“, der im Hintergrund die Fäden zieht und eine Beziehung zwischen zwei Variablen vortäuscht, wo in Wirklichkeit keine direkte existiert. Das Erkennen und Kontrollieren dieser Störvariablen ist eine der größten Herausforderungen in der Statistik und Forschung.

Ein anschauliches Beispiel ist die Beobachtung, dass bei Kindern eine positive Korrelation zwischen ihrer Schuhgröße und ihrer Lesefähigkeit besteht. Kinder mit größeren Füßen lesen im Durchschnitt besser. Wäre es sinnvoll, Kindern größere Schuhe zu kaufen, um ihre Intelligenz zu fördern? Die absurde Schlussfolgerung macht klar, dass hier etwas nicht stimmt. Die offensichtliche Störvariable ist das Alter. Ältere Kinder haben sowohl größere Füße als auch eine weiter entwickelte Lesefähigkeit, da sie länger in der Schule waren. Das Alter beeinflusst beide Variablen und erzeugt so die statistische Korrelation.

Wissenschaftler nutzen verschiedene Methoden, um den Einfluss von Störvariablen zu minimieren. In experimentellen Studien wie der RCT geschieht dies durch die zufällige Aufteilung der Teilnehmer. In Beobachtungsstudien, wo dies nicht möglich ist, verwenden Forscher komplexe statistische Verfahren wie die multiple Regressionsanalyse. Dabei wird der Einfluss bekannter Störvariablen (z. B. Alter, Einkommen, Bildungsstand) rechnerisch „herausgefiltert“, um den verbleibenden, bereinigten Zusammenhang zwischen den eigentlich interessierenden Variablen zu isolieren.

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Die folgende Tabelle zeigt weitere Beispiele für diesen Effekt:

Beobachtung (Korrelation) Möglicher Fehlschluss (Kausalität) Wahrscheinliche Störvariable (C) Echte Beziehung
Städte mit mehr Kirchen haben eine höhere Kriminalitätsrate. Religion führt zu Verbrechen. Bevölkerungsgröße Größere Städte (C) haben mehr Kirchen (A) und mehr Verbrechen (B).
Menschen, die Vitaminpräparate nehmen, sind gesünder. Vitamine machen direkt gesund. Gesundheitsbewusstsein Gesundheitsbewusste Menschen (C) nehmen eher Vitamine (A) und leben generell gesünder (B).
Die Anzahl der verkauften Sonnenbrillen korreliert mit Ertrinkungsunfällen. Sonnenbrillen beeinträchtigen die Sicht im Wasser. Sonniges Wetter / Badesaison Gutes Wetter (C) führt zu mehr Sonnenbrillenkäufen (A) und mehr Badeunfällen (B).

Wann Korrelationen trotzdem nützlich sind

Nach all der Kritik an der Verwechslung von Korrelation und Kausalität könnte der Eindruck entstehen, dass Korrelationsstudien wertlos sind. Das ist jedoch keineswegs der Fall. Richtig interpretiert, sind Korrelationen ein unverzichtbares Werkzeug in der Wissenschaft und für praktische Anwendungen. Man muss sich nur ihrer Grenzen bewusst sein.

Ein entscheidender Nutzen von Korrelationen liegt in der Generierung von Hypothesen. Sie sind oft der allererste Schritt im wissenschaftlichen Prozess. Wenn Forscher einen unerwarteten statistischen Zusammenhang entdecken, wie etwa zwischen einem bestimmten Nahrungsmittel und einer geringeren Krankheitsrate, liefert dies einen wertvollen Anhaltspunkt. Diese Korrelation ist der Funke, der die Forschung entzündet. Sie stellt die Frage: „Gibt es hier eine kausale Beziehung?“ Basierend auf dieser Hypothese können dann gezielte und teure experimentelle Studien (wie RCTs) entworfen werden, um die Frage nach der Kausalität zu beantworten.

Darüber hinaus sind starke Korrelationen extrem nützlich für Vorhersagen, selbst wenn der kausale Mechanismus unbekannt ist. Meteorologen nutzen Korrelationen zwischen Luftdruckveränderungen und aufkommendem Regen, um das Wetter vorherzusagen. Es ist nicht notwendig, jede physikalische Feinheit zu verstehen, um die praktische Vorhersagekraft zu nutzen. In der Wirtschaft korrelieren bestimmte Indikatoren (z. B. Rohstoffpreise) mit der zukünftigen Börsenentwicklung. Analysten nutzen diese Muster für Prognosen, ohne dass eine simple Ursache-Wirkungs-Beziehung vorliegen muss.

Schließlich sind Korrelationsstudien oft die einzige ethisch vertretbare Option. Um den kausalen Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs zu beweisen, wäre es unethisch, eine Gruppe von Nichtrauchern per Zufall dazu zu zwingen, jahrelang zu rauchen. Stattdessen stützte sich die Forschung auf starke, konsistente Korrelationen aus Langzeit-Beobachtungsstudien, plausible biologische Mechanismen und Tierversuche, um eine „Kausalität jenseits des vernünftigen Zweifels“ zu etablieren.

Fazit: Kritisches Denken als wichtigstes Werkzeug

Die Unterscheidung zwischen Korrelation und Kausalität ist mehr als nur eine akademische Spitzfindigkeit – sie ist eine grundlegende Säule des klaren und kritischen Denkens. Die Welt ist komplex, und einfache Antworten sind oft falsch. Die Annahme, dass ein beobachteter Zusammenhang automatisch eine Ursache-Wirkungs-Beziehung darstellt, ist einer der häufigsten Denkfehler, der zu falschen Schlussfolgerungen in der Gesundheit, Politik und persönlichen Entscheidungen führt.

Der wichtigste Schritt ist, eine skeptische Grundhaltung zu entwickeln. Wenn Sie mit einer Behauptung konfrontiert werden, die auf einem Zusammenhang basiert, halten Sie inne und fragen Sie sich: Ist dies wirklich eine bewiesene Kausalität oder nur eine beobachtete Korrelation? Denken Sie an die drei möglichen Erklärungen: Könnte die Kausalität umgekehrt sein? Und vor allem: Gibt es eine mögliche Störvariable, einen unsichtbaren dritten Faktor, der beide Phänomene beeinflusst? Diese einfache mentale Checkliste kann Sie vor vielen Fehlschlüssen bewahren.

Letztendlich befähigt uns das Wissen um diesen Unterschied, Informationen besser zu bewerten, die Qualität von Studien und Nachrichten zu beurteilen und fundiertere Entscheidungen zu treffen. Es lehrt uns Demut gegenüber Daten und die Erkenntnis, dass ein statistischer Zusammenhang nur ein Hinweis ist, der zu weiteren Fragen anregt, anstatt eine endgültige Antwort zu liefern. Kritisches Denken ist das Werkzeug, das uns hilft, hinter die Kulissen der Zahlen zu blicken und die Welt ein Stück weit klarer zu sehen.

kathi dreimuth

Die Autorin
Kathi ist unsere sportliche Allrounderin mit einem besonderen Faible für gesunde Ernährung und Bewegung. Wenn sie nicht gerade neue Rezepte ausprobiert oder auf dem Volleyballplatz steht, ist sie mit ihrem Labrador in der Natur unterwegs.