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Vitamin D – warum es besonders im Winter relevant ist

16. Juli 2025

  • Vitamin D, das „Sonnenvitamin“, wird hauptsächlich durch UVB-Strahlung der Sonne in der Haut gebildet und ist für Immunsystem, Knochen und Muskeln entscheidend.
  • In Deutschland ist die Sonneneinstrahlung von Oktober bis März zu schwach für eine ausreichende körpereigene Produktion, was zu weitverbreiteten Mängeln führt.
  • Ein Mangel kann sich durch Müdigkeit, Infektanfälligkeit und Stimmungstiefs äußern. Risikogruppen sind u.a. ältere Menschen und Personen, die sich wenig im Freien aufhalten.
  • Die Ernährung allein kann den Bedarf kaum decken. Fetter Fisch wie Hering oder Lachs sind die besten natürlichen Lieferanten.
  • Eine Supplementierung mit 1.000-2.000 Internationalen Einheiten (IE) pro Tag gilt im Winter für viele Erwachsene als sinnvoll, sollte aber idealerweise auf einer Blutanalyse und ärztlicher Beratung basieren.
  • Eine Überdosierung ist nur durch hochdosierte Präparate möglich und kann gesundheitsschädlich sein. Halten Sie sich daher an die empfohlenen Dosierungen.

Das Sonnenvitamin: Was ist Vitamin D und warum ist es so wichtig?

Vitamin D nimmt unter den Vitaminen eine Sonderstellung ein. Genau genommen ist es kein Vitamin im klassischen Sinne, sondern eine Vorstufe eines Hormons. Der Grund: Unser Körper kann es, anders als die meisten anderen Vitamine, selbst herstellen. Dafür benötigt er allerdings einen ganz bestimmten externen Reiz – das UVB-Licht der Sonne. Trifft dieses auf unsere Haut, wird eine Form von Cholesterin in Vitamin D3 (Cholecalciferol) umgewandelt. Diese Fähigkeit zur Eigensynthese macht Vitamin D einzigartig und erklärt, warum es oft als „Sonnenvitamin“ bezeichnet wird.

Die Bedeutung von Vitamin D für unsere Gesundheit ist immens und geht weit über die oft zitierte Knochengesundheit hinaus. Es erfüllt im Körper zahlreiche lebenswichtige Aufgaben.

Die zentralen Funktionen im Überblick

An vorderster Stelle steht seine Rolle im Kalzium- und Phosphatstoffwechsel. Vitamin D reguliert die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm und sorgt für dessen Einlagerung in die Knochen. Ohne ausreichend Vitamin D kann der Körper das mit der Nahrung aufgenommene Kalzium nicht effizient nutzen, was die Knochen brüchig machen kann. Doch seine Wirkung endet hier nicht. Vitamin D ist ebenso entscheidend für eine starke Immunabwehr. Es moduliert die Aktivität von Immunzellen und hilft dem Körper, Krankheitserreger wie Viren und Bakterien effektiver zu bekämpfen. Darüber hinaus spielt es eine wichtige Rolle für die Muskelfunktion, die Zellteilung und die Regulierung von Entzündungsprozessen. Ein Mangel kann sich daher auf vielfältige Weise im ganzen Körper bemerkbar machen.

Der Winter-Blues: Warum die Vitamin-D-Versorgung in der kalten Jahreszeit kritisch ist

Während wir in den Sommermonaten unsere Vitamin-D-Speicher meist gut füllen können, kehrt sich das Bild im Winter dramatisch um. Der Hauptgrund dafür ist ein physikalisches Phänomen: der Sonnenstand. Für die körpereigene Vitamin-D-Synthese ist eine spezifische Wellenlänge des Sonnenlichts erforderlich, die sogenannte UVB-Strahlung. In den Monaten von Oktober bis etwa März steht die Sonne in Deutschland und anderen nördlichen Breitengraden so tief am Himmel, dass der Einfallswinkel der Strahlen zu flach ist. Die Atmosphäre filtert den entscheidenden UVB-Anteil des Lichts heraus, bevor er die Erdoberfläche erreicht. Einfach gesagt: Auch an einem sonnigen Wintertag kann unsere Haut in Deutschland kein oder kaum Vitamin D produzieren.

Zu diesem geografischen Nachteil kommen veränderte Lebensgewohnheiten hinzu. Wir verbringen in der kalten Jahreszeit naturgemäß mehr Zeit in geschlossenen Räumen. Wenn wir uns draußen aufhalten, ist unsere Haut fast vollständig von Kleidung bedeckt, was eine Vitamin-D-Bildung ebenfalls verhindert. Fensterscheiben lassen zwar Licht, aber keine UVB-Strahlung durch – am Fenster zu sitzen, hilft also nicht.

Leere Speicher und ihre Folgen

Der Körper ist zwar in der Lage, im Sommer produziertes Vitamin D im Fett- und Muskelgewebe zu speichern. Diese Reserven sind jedoch begrenzt. Bei den meisten Menschen reichen die Sommerspeicher nicht aus, um den gesamten Winter zu überbrücken. Spätestens im Januar oder Februar sind die Depots bei vielen erschöpft, und der Vitamin-D-Spiegel im Blut sinkt in einen Mangelbereich. Dieser winterliche Mangel ist kein seltenes Phänomen, sondern betrifft laut Studien des Robert Koch-Instituts (RKI) einen großen Teil der deutschen Bevölkerung. Die Konsequenzen sind eine erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfekte und das Gefühl von Abgeschlagenheit, das oft als „Winter-Blues“ bezeichnet wird.

Mangel erkennen: Symptome und Risikogruppen für eine Unterversorgung

Ein Vitamin-D-Mangel entwickelt sich schleichend und die Symptome sind oft unspezifisch. Das macht es schwierig, eine Unterversorgung ohne einen Bluttest eindeutig zu identifizieren. Viele Betroffene führen die Beschwerden auf den allgemeinen Stress des Alltags oder die dunkle Jahreszeit zurück, ohne den direkten Zusammenhang mit dem Vitamin-D-Status zu erkennen. Dennoch gibt es einige typische Anzeichen, die auf einen Mangel hindeuten können.

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Häufige Anzeichen eines Vitamin-D-Mangels

Zu den häufigsten Symptomen gehören eine allgemeine Müdigkeit und Erschöpfung, die auch nach ausreichend Schlaf nicht verschwindet. Viele Menschen berichten von einer erhöhten Anfälligkeit für Infekte, insbesondere Erkältungen und grippale Infekte. Auch eine gedrückte Stimmung, Konzentrationsschwierigkeiten und depressive Verstimmungen können mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel zusammenhängen. Weitere körperliche Anzeichen sind Muskelschwäche, Gliederschmerzen oder unspezifische Knochen- und Rückenschmerzen. Bei einem langanhaltenden, schweren Mangel kann es bei Erwachsenen zu einer Knochenerweichung (Osteomalazie) und bei Kindern zu Rachitis kommen.

Wer ist besonders gefährdet?

Obwohl im Winter ein Großteil der Bevölkerung betroffen sein kann, gibt es bestimmte Gruppen mit einem besonders hohen Risiko für einen Vitamin-D-Mangel:

  • Ältere Menschen: Mit zunehmendem Alter lässt die Fähigkeit der Haut, Vitamin D zu produzieren, deutlich nach. Zudem verbringen Senioren oft weniger Zeit im Freien.
  • Menschen mit dunkler Hautfarbe: Der Hautfarbstoff Melanin wirkt wie ein natürlicher Sonnenschutz und reduziert die Vitamin-D-Synthese. Menschen mit dunklerer Haut benötigen daher eine längere Sonnenexposition, um die gleiche Menge Vitamin D zu bilden wie hellhäutige Menschen.
  • Personen, die ihre Haut bedecken: Menschen, die aus kulturellen oder religiösen Gründen langärmelige Kleidung oder eine Kopfbedeckung tragen, setzen ihre Haut kaum der Sonne aus.
  • Büroangestellte und Schichtarbeiter: Wer den Großteil des Tages in geschlossenen Räumen verbringt, hat kaum eine Chance zur Vitamin-D-Bildung.
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen: Krankheiten wie Morbus Crohn oder Zöliakie können die Fettaufnahme im Darm stören und damit auch die Aufnahme des fettlöslichen Vitamin D beeinträchtigen.

Wie viel Vitamin D braucht der Mensch? Offizielle Empfehlungen und Messwerte

Um den Vitamin-D-Bedarf und einen möglichen Mangel zu quantifizieren, sind zwei Dinge wichtig: die empfohlene tägliche Zufuhr und die Messung des aktuellen Spiegels im Blut. Die Dosierung von Vitamin D wird üblicherweise in Internationalen Einheiten (IE) oder in Mikrogramm (µg) angegeben. Die Umrechnung ist einfach: 1 µg entspricht 40 IE.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene einen sogenannten Schätzwert für eine angemessene Zufuhr an. Dieser liegt bei 20 µg (800 IE) pro Tag. Wichtig ist hierbei: Dieser Wert gilt nur dann, wenn keinerlei körpereigene Bildung durch die Sonne stattfindet. Es handelt sich also nicht um eine pauschale Empfehlung zur Nahrungsergänzung für jeden, sondern um die Menge, die der Körper bei fehlender Sonneneinstrahlung täglich benötigt, um einen ausreichenden Status aufrechtzuerhalten. Im Sommer kann der Körper an einem sonnigen Tag ein Vielfaches dieser Menge selbst produzieren.

Den eigenen Status bestimmen: Der Bluttest

Der verlässlichste Weg, den eigenen Vitamin-D-Status zu ermitteln, ist eine Blutuntersuchung beim Arzt. Dabei wird der Wert von 25-Hydroxy-Vitamin D (Calcidiol) im Blutserum gemessen. Dies ist die Speicherform des Vitamins und gibt zuverlässig Auskunft über die Versorgungslage. Die Ergebnisse werden in Deutschland meist in Nanomol pro Liter (nmol/l) angegeben, international auch in Nanogramm pro Milliliter (ng/ml).

Die Interpretation der Werte ist entscheidend, um den Handlungsbedarf einschätzen zu können. Die folgende Tabelle gibt eine Orientierung, wie die Blutwerte üblicherweise eingeordnet werden:

Bewertung des Status Wert in nmol/l Wert in ng/ml (Umrechnung: nmol/l / 2,5) Bedeutung
Schwerer Mangel < 30 nmol/l < 12 ng/ml Hohes Risiko für gesundheitliche Folgen wie Osteomalazie. Ärztliche Behandlung dringend empfohlen.
Ungenügende Versorgung 30 – 49 nmol/l 12 – 20 ng/ml Nicht optimal für die Knochengesundheit und die allgemeinen Körperfunktionen. Eine Verbesserung wird empfohlen.
Ausreichende Versorgung 50 – 75 nmol/l 20 – 30 ng/ml Gilt laut RKI als ausreichend für die Knochengesundheit. Dies ist der Zielbereich für die Allgemeinbevölkerung.
Gute bis optimale Versorgung > 75 nmol/l > 30 ng/ml Ein von vielen Experten als optimal angesehener Bereich für alle Vitamin-D-Funktionen, inkl. des Immunsystems.

Natürliche Quellen: Vitamin D über Ernährung und Sonne tanken

Die mit Abstand wichtigste und effektivste Quelle für Vitamin D ist die Sonne. Etwa 80 bis 90 Prozent unseres Bedarfs werden durch die Eigensynthese in der Haut gedeckt. Dieser Prozess ist hocheffizient. Im Sommer, zwischen April und September, reichen oft schon kurze Aufenthalte in der Mittagssonne, um den Tagesbedarf um ein Vielfaches zu übertreffen. Als Faustregel gilt: Setzen Sie etwa ein Viertel Ihrer Körperoberfläche – zum Beispiel Gesicht, Hände und Arme – für etwa 10 bis 25 Minuten (je nach Hauttyp und Sonnenintensität) der direkten Mittagssonne aus. Wichtig ist dabei, auf Sonnenschutzmittel zu verzichten, da diese die UVB-Strahlung blockieren. Ebenso entscheidend ist es, einen Sonnenbrand unbedingt zu vermeiden. Die benötigte Zeit ist deutlich kürzer als die, die zu einer Hautrötung führt.

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Die Rolle der Ernährung

Die Ernährung spielt bei der Vitamin-D-Versorgung leider nur eine untergeordnete Rolle. Nur wenige Lebensmittel enthalten von Natur aus nennenswerte Mengen an Vitamin D. Es ist praktisch unmöglich, den täglichen Bedarf allein über die Nahrung zu decken, insbesondere im Winter. Dennoch kann eine bewusste Lebensmittelauswahl dabei helfen, die Versorgungslage etwas zu verbessern und die Speicher zu unterstützen.

Die besten natürlichen Vitamin-D-Lieferanten sind fettreiche Seefische. Dazu gehören:

  • Hering: Einer der Spitzenreiter mit bis zu 25 µg (1.000 IE) pro 100g.
  • Lachs: Enthält je nach Art und Herkunft etwa 15-20 µg (600-800 IE) pro 100g.
  • Makrele: Liefert ebenfalls gute Mengen.

Andere Quellen enthalten deutlich weniger Vitamin D. Geringere Mengen finden sich in Leber, Eigelb und einigen Speisepilzen wie Champignons oder Pfifferlingen. Pilze haben die besondere Fähigkeit, unter UV-Licht-Bestrahlung Vitamin D2 zu bilden, eine pflanzliche Form des Vitamins. In einigen Ländern werden Lebensmittel wie Milchprodukte oder Frühstücksflocken künstlich mit Vitamin D angereichert. In Deutschland ist dies jedoch eher die Ausnahme.

Nahrungsergänzungsmittel: Wann sind Vitamin-D-Präparate sinnvoll?

Angesichts der unzureichenden Sonneneinstrahlung im Winter und der begrenzten Zufuhr über die Ernährung stellt sich für viele Menschen in Deutschland die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Vitamin-D-Präparaten. Die wissenschaftliche Datenlage ist hier eindeutig: Für die meisten Menschen ist eine Supplementierung in den dunklen Monaten nicht nur sinnvoll, sondern oft notwendig, um einen Mangel zu verhindern oder auszugleichen. Insbesondere die zuvor definierten Risikogruppen profitieren ganzjährig von einer zusätzlichen Einnahme.

Der ideale Weg zur Entscheidung für oder gegen ein Präparat führt über einen Arzt oder Heilpraktiker. Eine vorangehende Blutanalyse gibt Aufschluss über den individuellen Ausgangswert und ermöglicht eine bedarfsgerechte Dosierungsempfehlung. Dies ist vor allem dann unerlässlich, wenn der Verdacht auf einen ausgeprägten Mangel besteht und eine hochdosierte Anfangstherapie in Erwägung gezogen wird. Eine pauschale Einnahme sehr hoher Dosen ohne Kenntnis des eigenen Status ist nicht zu empfehlen.

Die Wahl des richtigen Präparats

Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl von Vitamin-D-Präparaten. Sie unterscheiden sich in der Form des Vitamins, der Darreichungsform und der Dosierung. Am häufigsten findet man Vitamin D3 (Cholecalciferol), die Form, die auch in der Haut durch Sonnenlicht gebildet wird. Es wird aus tierischen Quellen (meist Lanolin aus Schafwolle) gewonnen. Pflanzliche Präparate enthalten oft Vitamin D2 (Ergocalciferol) oder zunehmend auch veganes D3 aus Flechten. Studien deuten darauf hin, dass Vitamin D3 vom Körper etwas effektiver in die aktive Form umgewandelt wird als Vitamin D2.

Die gängigsten Darreichungsformen sind Tabletten, Kapseln und Tropfen. Da Vitamin D fettlöslich ist, wird es vom Körper am besten zusammen mit Fett aufgenommen. Tropfen oder Kapseln, bei denen das Vitamin bereits in Öl gelöst ist (z.B. in MCT-Öl), bieten hier einen Vorteil und gelten als sehr gut bioverfügbar.

Die richtige Dosierung und Einnahme: So supplementieren Sie sicher

Wenn die Entscheidung für eine Supplementierung gefallen ist, sind die richtige Dosierung und die Art der Einnahme entscheidend für den Erfolg und die Sicherheit. Eine unsachgemäße Anwendung kann im besten Fall wirkungslos und im schlimmsten Fall schädlich sein. Daher ist es wichtig, informiert und verantwortungsbewusst vorzugehen.

Die Erhaltungsdosis vs. die Anfangstherapie

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen einer Erhaltungsdosis und einer hochdosierten Anfangstherapie.
Eine Erhaltungsdosis dient dazu, einen bereits guten Vitamin-D-Spiegel über den Winter zu halten oder einen leichten Mangel langsam auszugleichen. Für einen durchschnittlichen Erwachsenen ohne bekannte Risikofaktoren liegt diese Dosis im Winter üblicherweise im Bereich von 1.000 bis 2.000 IE (25 bis 50 µg) pro Tag. Diese Dosierung gilt als sicher und ist für die meisten Menschen ausreichend.
Eine hochdosierte Anfangstherapie (z.B. mit 5.000, 10.000 oder sogar 20.000 IE pro Tag über einen kurzen Zeitraum) ist ausschließlich dazu gedacht, einen laborbestätigten, schweren Mangel schnell aufzufüllen. Eine solche Therapie sollte immer unter ärztlicher Aufsicht stattfinden, um den Blutspiegel zu kontrollieren und eine Überdosierung zu vermeiden.

Tipps für die optimale Einnahme

Um die Wirksamkeit Ihrer Vitamin-D-Supplementierung zu maximieren, sollten Sie einige Punkte beachten:

  • Zusammen mit Fett einnehmen: Da Vitamin D fettlöslich ist, verbessert die gleichzeitige Aufnahme von Fett die Bioverfügbarkeit. Nehmen Sie Ihr Präparat daher immer zu einer Mahlzeit ein, die etwas Öl oder Fett enthält (z.B. ein Salat mit Dressing, ein Joghurt oder ein Butterbrot).
  • Die Rolle von Kofaktoren beachten: Vitamin D arbeitet im Körper nicht allein. Für einen optimalen Stoffwechsel, insbesondere die richtige Verwertung von Kalzium, sind weitere Nährstoffe wichtig. Vitamin K2 (insbesondere die Form MK-7) sorgt dafür, dass das durch Vitamin D vermehrt aufgenommene Kalzium in die Knochen transportiert wird und sich nicht in den Arterien ablagert. Magnesium ist ebenfalls ein wichtiger Kofaktor, da es für die Aktivierung von Vitamin D im Körper benötigt wird. Ein Magnesiummangel kann die Wirkung von Vitamin D beeinträchtigen.
  • Regelmäßigkeit ist entscheidend: Nehmen Sie Ihr Präparat täglich oder, bei höher dosierten Präparaten, wöchentlich ein, um einen konstanten Spiegel zu gewährleisten.
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Überdosierung und Risiken: Kann zu viel Vitamin D schädlich sein?

Die Sorge vor einer Überdosierung ist ein häufiges Thema, wenn es um Vitamin-D-Präparate geht. Zunächst die gute Nachricht: Eine Vergiftung (Intoxikation) mit Vitamin D durch Sonneneinstrahlung oder die normale Ernährung ist praktisch unmöglich. Der Körper verfügt über intelligente Regulationsmechanismen. Bei zu viel Sonnenexposition drosselt er die Produktion von Vitamin D und baut überschüssige Vorstufen ab. Auch die Mengen in Lebensmitteln sind zu gering, um toxische Level zu erreichen.

Das Risiko einer Überdosierung entsteht ausschließlich durch die unkontrollierte und exzessive Einnahme von hochdosierten Nahrungsergänzungsmitteln. Wer über Wochen oder Monate täglich extrem hohe Dosen (z.B. weit über 10.000 IE) ohne ärztliche Kontrolle und ohne einen nachgewiesenen Mangel zu sich nimmt, riskiert gesundheitliche Schäden. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat eine sichere tägliche Höchstmenge (Tolerable Upper Intake Level) für Erwachsene auf 4.000 IE (100 µg) festgelegt. Diese Menge kann langfristig ohne Risiko eingenommen werden.

Die Folgen einer Vitamin-D-Vergiftung

Eine toxische Dosis Vitamin D führt zu einem stark erhöhten Kalziumspiegel im Blut, einer sogenannten Hyperkalzämie. Zu viel Kalzium im Blut kann nicht mehr von den Knochen aufgenommen werden und lagert sich stattdessen in Weichteilen wie den Blutgefäßen und den Nieren ab. Die Symptome einer akuten Vitamin-D-Vergiftung sind unspezifisch und können von Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und starkem Durst bis hin zu Muskelschwäche und Herzrhythmusstörungen reichen. Langfristig sind die schwerwiegendsten Folgen Nierensteine und eine dauerhafte Nierenschädigung bis hin zum Nierenversagen. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, verantwortungsvoll mit Vitamin-D-Präparaten umzugehen und sich an die empfohlenen Dosierungen zu halten, insbesondere wenn man keine ärztliche Begleitung hat.

Fazit: Ihr persönlicher Vitamin-D-Fahrplan für den Winter

Vitamin D ist für unsere Gesundheit, insbesondere in den sonnenarmen Monaten, von entscheidender Bedeutung. Ein Mangel ist in Deutschland weit verbreitet und kann das Wohlbefinden und die Immunabwehr erheblich beeinträchtigen. Anstatt sich dem „Winter-Blues“ einfach hinzugeben, können Sie aktiv werden und Ihre Versorgung gezielt optimieren. Ein proaktiver und informierter Ansatz ist der beste Weg, um gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen.

Hier ist ein einfacher Fahrplan, der Ihnen als Orientierung für Ihren persönlichen Umgang mit dem Thema Vitamin D dienen kann:

  1. Status-Check im Herbst: Bevor die dunkle Jahreszeit beginnt, ist der ideale Zeitpunkt, um Ihren Vitamin-D-Spiegel per Bluttest beim Arzt bestimmen zu lassen. So kennen Sie Ihren Ausgangswert und können den Bedarf für den Winter besser einschätzen.
  2. Sinnvoll supplementieren (Oktober bis März): Basierend auf Ihrem Blutwert oder als allgemeine Prävention ist eine tägliche Erhaltungsdosis von 1.000-2.000 IE Vitamin D3 für die meisten Erwachsenen eine sichere und effektive Maßnahme. Wählen Sie am besten ein Präparat in Öl für eine gute Aufnahme.
  3. Ernährung als Unterstützung nutzen: Bauen Sie bewusst Vitamin-D-reiche Lebensmittel in Ihren Speiseplan ein. Eine Portion fetter Seefisch wie Lachs oder Hering pro Woche kann einen wertvollen Beitrag leisten.
  4. Tageslicht und Bewegung integrieren: Nutzen Sie sonnige Wintertage für einen Spaziergang an der frischen Luft. Auch wenn die UVB-Strahlung nicht für die Vitamin-D-Produktion ausreicht, wirken Tageslicht und Bewegung positiv auf die Stimmung und den allgemeinen Gesundheitszustand.
  5. Im Frühling neu bewerten: Sobald die Sonne im April wieder an Kraft gewinnt und Sie sich regelmäßig mit unbedeckter Haut draußen aufhalten, können Sie die Supplementierung reduzieren oder pausieren. Ihr Körper übernimmt nun wieder selbst die Hauptarbeit.

Indem Sie diese einfachen Schritte befolgen, stellen Sie sicher, dass Ihr Körper auch im Winter optimal mit dem lebenswichtigen Sonnenvitamin versorgt ist – für mehr Energie, ein starkes Immunsystem und eine stabile Gesundheit.

kathi dreimuth

Die Autorin
Kathi ist unsere sportliche Allrounderin mit einem besonderen Faible für gesunde Ernährung und Bewegung. Wenn sie nicht gerade neue Rezepte ausprobiert oder auf dem Volleyballplatz steht, ist sie mit ihrem Labrador in der Natur unterwegs.